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Baerbock für früheren Unterricht über NS-Zeit

Wie lässt sich die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit wach halten? Drei Ministerinnen aus der Bundesregierung diskutieren mit Jugendlichen in der Gedenkstätte Sachsenhausen. Eine hat eine bildungspolitische Forderung.
Baerbock, Paus und Roth besuchen Gedenkstätte Sachsenhausen
Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesaußenministerin, spricht in der Gedenkstätte Sachsenhausen. © Hannes P. Albert/dpa

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) plädiert dafür, den Holocaust und die NS-Vergangenheit früher als bisher im Schulunterricht zu thematisieren. Bislang beginne dies oftmals erst ab der zehnten Klasse, sagte Baerbock am Dienstag in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg. «Oder wenn man nicht an einer Regelschule ist, dann wird das Thema gar nicht durchgenommen.» Auch in einem nicht einfachen, föderalen System in Deutschland solle sich die Politik und die Gesellschaft auf den Weg machen, die Geschichte des Nationalsozialismus viel früher im Schulunterricht zu thematisieren, sagte Baerbock. «Erinnerung ist der beste Schutz dafür, dass diese Geschichte sich nicht wiederholt (...).»

Die Außenministerin trat gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Bundesjugendministerin Lisa Paus (alle Grüne) bei einem Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen für eine Stärkung der Erinnerungsarbeit ein. Sie tauschten sich mit Teilnehmern des Bundesprogramms «Jugend erinnert» aus ganz Deutschland über einige Projekte aus und kamen mit den Jugendlichen eine Stunde lang direkt ins Gespräch. Die drei Ministerinnen betonten dabei, dass die Förderung dieser Bildungsarbeit fortgesetzt und ausgebaut werden solle. An der ehemaligen Hinrichtungsstätte legten sie und die Jugendlichen zum Gedenken an die Opfer der NS-Zeit weiße Rosen nieder.

Kulturstaatsministerin Roth sagte, die Erinnerungsarbeit und das Engagement gegen das Vergessen und Verharmlosen sei gerade in diesen Zeiten so wichtig, damit «die, die unsere Demokratie angreifen, nicht stärker werden». Ministerin Paus sagte: «Wir müssen erleben, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit mehr ist, sondern dass es jeden Tag darum geht, diese Demokratie zu verteidigen.» Daher sei es wichtig, dass es das Bundesprogramm «Jugend erinnert» weiterhin gebe und es weiter entwickelt werde etwa auch für Zielgruppen mit Migrationshintergrund. Mit dem Programm wird es jungen Menschen unter anderem ermöglicht, Gedenkstätten zu besuchen und sich kritisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Zwischen 1936 und 1945 waren im Konzentrationslager Sachsenhausen in Oranienburg nach Angaben der Gedenkstätte mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, darunter Juden und Sinti und Roma. Zehntausende Häftlinge seien durch Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeit, medizinische Versuche und Misshandlungen umgekommen oder wurden Opfer systematischer Vernichtungsaktionen der SS. Im vergangenen Jahr hatten rund 500.000 Menschen die Gedenkstätte Sachsenhausen besucht. Nach Angaben eines Sprechers gibt es in der Gedenkstätte seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel vermehrt antisemitische oder israelfeindliche Vorkommnisse.

© dpa
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