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Museen in Bayern geben Raubkunst zurück

Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und das Bayerische Nationalmuseum haben Nazi-Raubkunst an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. Ein Gemälde von Hans Wertinger und zwei Nürnberger Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert gingen an die Erbinnen und Erben des Berliner Bankiers und Unternehmers Jakob Goldschmidt (1882 - 1955), wie die Pinakotheken und das Nationalmuseum in München am Mittwoch mitteilten.
Bayerisches Nationalmuseum
Blau ist der Himmel über dem Bayerischen Nationalmuseum. © Matthias Balk/dpa

Das Gemälde war den Angaben zufolge 1953 aus zuletzt ehemaligem nationalsozialistischem Kunstbesitz an die Staatsgemäldesammlungen gegangen. Die Skulpturen waren im selben Jahr vom Nationalmuseum im Tausch gegen eine Pietà aus dem 14. Jahrhundert von einem Schweizer Rüstungsfabrikanten erworben worden.

Der jüdische Bankier Goldschmidt, der in der Weimarer Republik laut Staatsgemäldesammlungen als «Mittelpunkt der Finanzwelt» gegolten habe, hatte seit dem Ersten Weltkrieg in großem Umfang Kunst gesammelt und damit sein Landhaus in Potsdam und seine Stadtvilla in Berlin ausgestattet.

Nachdem die Nationalsozialisten ihn für die Bankenkrise infolge der Weltwirtschaftskrise mitverantwortlich gemacht hatten, musste Goldschmidt im April 1933 in die Schweiz emigrieren, 1936 floh er von dort nach New York. Nur Teile seiner Kunstsammlung konnte er ins Ausland retten. Der Rest der Sammlung blieb in Deutschland und wurde dort insbesondere in zwei Auktionen 1936 und 1938 versteigert.

Das nun zurückgegebene Gemälde von Hans Wertinger ging damals an Julius Streicher, Gauleiter für Mittelfranken. US-amerikanische Streitkräfte fanden es - zusammen mit weiteren Kunstwerken - im Haus von Streichers Bruder Max in Deggendorf und brachten es im Oktober 1946 zum Central Collecting Point nach München. Die Skulpturen waren über mehrere Stationen bei dem Schweizer Fabrikanten gelandet.

«Die Ergebnisse der Provenienzforschung sind eindeutig: Jakob Goldschmidt wurde in der NS-Zeit zu Unrecht verfolgt und durch den NS-Staat um sein Vermögen gebracht», sagte Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU). «Die Rückführung eines Gemäldes von Hans Wertinger sowie zweier Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert an die rechtmäßigen Erbinnen und Erben ist uns daher mehr als eine Selbstverständlichkeit, es ist unsere ethische Verpflichtung.»

Goldschmidts Erben zeigten sich nach Angaben der Staatsgemäldesammlungen «sehr erfreut über die Rückgabe der Kunstwerke». Sie sähen darin die Anerkennung, «dass deren Verlust das Resultat der bösartigen Hetze und Verfolgung war, der ihr Großvater bereits vor und erst recht nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausgesetzt gewesen ist».

© dpa
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