Der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Karl-Josef Laumann soll nach dem Willen des CDU-Arbeitnehmerflügels stellvertretender Parteivorsitzender werden. Der Vorstand der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) nominierte am Samstag den 66-Jährigen einstimmig für einen der Stellvertreterposten von CDU-Chef Friedrich Merz. Laumann gehört dem CDU-Präsidium seit 2004 an. Der Vizeposten wird wegen der Berufung von Carsten Linnemann zum Generalsekretär der CDU frei. Linnemann hat das Amt bisher kommissarisch inne, im Mai findet in Berlin der nächste Parteitag statt. Dort soll dann nach mehreren regionalen Konferenzen das neue Grundsatzprogramm der Partei beschlossen werden.
Laumann ist seit 2005 CDA-Vorsitzender und damit die wichtigste Stimme des CDU-Sozialflügels. «Wir wollen, dass die sozialen Themen mehr Gehör in der CDU finden. Es braucht eine stärkere Stimme für soziale Gerechtigkeit, für mehr Mitbestimmung und für die Anliegen der arbeitenden Bevölkerung», heißt es in einer Mitteilung der CDA. Eine Volkspartei wie die CDU lebe davon, dass sie allen Bevölkerungsgruppen ein inhaltliches Angebot mache. Als erfolgreicher Minister in NRW sei Laumann das bekannteste Gesicht für die Belange der Arbeitnehmer. «Als gelernter Schlosser weiß er, wie diese Menschen ticken», erklärte die CDA.
Der gelernte Maschinenschlosser gehörte von 1990 bis 2005 dem Bundestag an. Von 2005 bis 2010 war er bereits einmal NRW-Landesminister für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Seit 2017 hat er das Amt wieder inne. Von 2010 bis 2013 war er Chef der CDU-Landtagsfraktion, von 2014 bis 2017 Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium.