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Warnstreik trifft große NRW-Airports hart

Arbeitsniederlegungen an Flughäfen haben die von der Gewerkschaft erhoffte Wirkung: Viele Flüge fallen aus, Reisende müssen umplanen. Im Tarifkonflikt müssten die Arbeitgeber einlenken, fordert Verdi.
Warnstreik der Sicherheitskräfte an Flughäfen – Düsseldorf
Der Zugang zur Sicherheitskontrolle ist geschlossen. © Oliver Berg/dpa

Ein Warnstreik des Sicherheitspersonals hat den Flugbetrieb an den beiden größten Airports Nordrhein-Westfalens am Donnerstag weitgehend lahmgelegt. Von den ursprünglich geplanten 113 Flugbewegungen seien in Köln/Bonn 92 abgesagt oder umgeleitet worden, sagte eine Flughafensprecherin. Dabei bezog sie sich auf den Zeitraum Mittwoch 21 Uhr bis Donnerstag 24 Uhr - für diese 27 Stunden hatte die Gewerkschaft Verdi die Kontrolleure in Köln/Bonn zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Schätzungsweise 13.000 Passagiere waren betroffen von den Annullierungen.

In Düsseldorf, wo es im Gegensatz zu Köln/Bonn ein Nachtflugverbot gibt und der Ausstand erst um Mitternacht losging, sah es besser aus. Von den ursprünglich geplanten 286 Flugbewegungen wurden am Donnerstag 98 annulliert, also etwa ein Drittel. Einige Flieger wurden nach Münster/Osnabrück umgeleitet. Die Wartezeiten bei der Abfertigung der Flüge hielten sich laut Flughafen entgegen der Prognose vom Vortag in Grenzen.

In Köln/Bonn hob in der Warnstreikzeit Unternehmensangaben zufolge eine einzige Maschine ab - und zwar kurz nach Beginn der Arbeitsniederlegung. Die Passagiere dieses Fliegers waren durch die Sicherheitsschleusen gekommen, als dort noch kein Arbeitsausstand war. Drei andere Flüge wurden von Donnerstagabend auf den frühen Freitagmorgen geschoben, damit die Passagiere nach Ende des Warnstreiks durch die Sicherheitsschleusen kommen.

Verdi wertete den Warnstreik als Erfolg. Die Beteiligung sei extrem hoch gewesen, sagte der zuständige Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Das sei ein starkes Zeichen an die Arbeitgeber. Diese müssten sich in dem Tarifkonflikt endlich bewegen. Am 6. und 7. Februar wollen sich die Tarifparteien zur nächsten Verhandlungsrunde treffen. «Wir werden abwarten, was die Verhandlungen bringen», sagte Tarim. Danach könnte es erneut Warnstreiks geben. «Wenn nichts passiert, werden wir uns beraten, wann wir den Arbeitskampf wieder aufnehmen werden.»

Eine kurzfristige Verlängerung des Donnerstagsstreiks in der Luftsicherheit werde es in NRW nicht geben, sagte Tarim. In der Nacht zu Freitag sei dieser um Mitternacht vorerst vorbei. Eine Sprecherin des Köln/Bonner Airports sagte, für Freitag rechne man mit einem normalen Flugbetrieb. Vom Düsseldorfer Flughafen hieß es allerdings, dass es am Tag nach dem Warnstreik noch vereinzelt zu Verzögerungen kommen könnte. Daher sollten Fluggäste sich vorab bei ihrer Airline über den Status ihres Fluges informieren.

Der Flughafen vor den Toren der Domstadt ist nicht nur für Passagiere wichtig, sondern auch ein großes Drehkreuz für Frachtflieger. Auch dieser Bereich wurde von den Arbeitsniederlegungen getroffen - in der Nacht kam es zu einem langen Stau von Lastwagen, die Frachtgut abliefern wollten.

Dass Düsseldorf von den Warnstreiks deutlich schwächer getroffen wurde als Köln/Bonn, lag nach Ansicht des Gewerkschafters Tarim daran, dass dort deutlich mehr Sicherheitsleute in befristeten Arbeitsverhältnissen sind. Daher hätten die Beschäftigten Scheu, die Arbeit niederzulegen, obwohl dies ihr gutes Recht sei. Tarim empfand es zudem als Provokation, dass eine in Düsseldorf tätige Sicherheitsfirma ihren Beschäftigten eine Extrazahlung von 200 Euro brutto angeboten habe. So eine Einmalzahlung bringe den Menschen kaum etwas, stattdessen bräuchten sie in Zeiten hoher Inflation dauerhafte Lohnerhöhungen.

In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Den Arbeitgebern gehen die Forderungen zu weit.

© dpa
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