Hertha-Offensivspieler Nader Jindaoui sieht sich mit seinem hartnäckig verfolgten Karriereweg als Vorbild für seine große Anhängerschaft. «Es ist immer möglich, und das wollte ich zeigen. Ich weiß, dass ich eine große Verantwortung habe, weil viele junge Leute zuschauen», sagte der 27-Jährige im Trainingslager des Fußball-Zweitligisten in Spanien am Freitag. «Ich hätte mir damals auch gewünscht, dass jemand so vorangeht und sagt: Glaubt an eure Träume. Und nicht nur quatscht, sondern es vorzeigt. Gott sei Dank hat bei mir alles geklappt und ich kann der Jugend ein bisschen Hoffnung geben.»
Der gebürtige Berliner feierte erst im vergangenen Dezember sein Profi-Debüt bei der Hertha. Zuvor spielte er lange in der Regionalliga und unteren Klassen. Bekannt wurde er einem großen Publikum in den sozialen Medien schon vorher gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter. Mehr als zwei Millionen Follower hat er bei Instagram. 1,81 Millionen haben den YouTube-Kanal des Ehepaars abonniert, in dem sie seit Jahren Einblicke in ihr Leben geben.
Doch das Leben als Fußballprofi war immer der Traum, schon seit er ein Kind war. «Da gab es finanzielle Probleme zu Hause. Da habe ich gesagt: Fußballer wird der Weg, mit dem ich meine Familie aus dem Block hole. Gott sei Dank habe ich das dann auch anders geschafft», sagte Jindaoui.
Doch dann habe er gemerkt, dass «in meinem Herzen etwas gefehlt hat», sagte der Angreifer und meint damit den Durchbruch als Fußballer. «Ich wollte meinen Seelenfrieden, und deswegen habe ich nie aufgegeben.» Orientiert habe er sich dabei an fleißigen Spielern wie Jamie Vardy und Miroslav Klose, die sich spät im Profibereich durchsetzten.