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Kirchenparlament will Kurschus-Rücktritt aufarbeiten

Die Belange von Missbrauchs-Betroffenen sollen in der Evangelischen Kirche im Mittelpunkt stehen. Das war eine Botschaft in der Debatte über den Rücktritt von Annette Kurschus als EKD-Ratsvorsitzende.
EKD setzt Synodentagung digital fort
Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). © Stefan Puchner/dpa

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will sich mit den Umständen des Rücktritts der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus kritisch befassen. Das sagte die Präses der Synode, Anna-Nicole Heinrich, am Dienstag bei der digitalen Fortsetzung der Synodentagung, die in Ulm begonnen hatte. Kurschus war am 20. November als EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Landeskirche von Westfalen zurückgetreten. Hintergrund waren in einem Zeitungsbericht geäußerte Vorwürfe, sie habe schon vor vielen Jahren vom Verdacht sexuell übergriffigen Verhaltens gegen einen damaligen Kirchenmitarbeiter im Kirchenkreis Siegen gewusst.

Kurschus streitet die Vorwürfe ab, sagte aber, dass sie den Betroffenen sexualisierter Gewalt nicht mit Schlagzeilen durch einen Verbleib im Amt schaden wolle. «Die Tage in Ulm und danach waren für alle Beteiligten äußerst belastend», sagte Heinrich. «Wir werden in Zukunft einen Weg finden müssen, mit möglichen Vorwürfen solcher Art angemessen umzugehen.» Es müssten die richtigen Lehren gezogen werden. Klare Priorität habe dabei der weitere Weg der Aufarbeitung und Unterstützung von sexualisierter Gewalt betroffener Personen.

Sowohl Heinrich als auch die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs dankten Kurschus für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. «Für uns als Rat bedeutet dieser Rücktritt in jedem Fall die Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg bei der Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt weiter voranzubringen. Und das werden wir in aller Konsequenz tun», kündigte Fehrs an. Sie ist auch Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck.

Mitglieder des Kirchenparlaments kritisierten in der anschließenden Diskussion, dass die Umstände des Rücktritts der Kirche geschadet hätten. So habe es keine Transparenz gegeben, wer in der Kirchenleitung was wann über die Vorwürfe gegen Kurschus gewusst habe.

Die Synodentagung in Ulm war am 15. November laut EKD wegen des angekündigten Warnstreiks bei der Deutschen Bahn unterbrochen worden. Eine neue Ratsvorsitzende oder ein neuer Ratsvorsitzender wird erst auf der Synode im November 2024 gewählt. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 Landeskirchen, denen 19,2 Millionen evangelische Christinnen und Christen angehören.

© dpa
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