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«Superhelden» fürs Klima: Niedersachsen will Moore schützen

Die Nutzung von Moorböden trägt in Niedersachsen mehr zum klimaschädlichen CO2-Ausstoß bei als der Verkehr. Zwei neue Einrichtungen für den Moorschutz sollen dem jetzt entgegenwirken.
Energiewende in Niedersachsen
Windräder und das Kohlekraftwerk Mehrum stehen hinter einem Rapsfeld im Landkreis Peine. © Julian Stratenschulte/dpa

Niedersachsens Landesregierung will die Moore besser schützen und damit den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase deutlich senken. Dafür sollen Moore, die dem Land gehören, vernässt und Moorflächen, die etwa Landwirten gehören, klimaschonender bewirtschaftet werden. Das kündigten Umweltminister Christian Meyer und Agrarministerin Miriam Staudte (beide Grüne) am Dienstag an.

Meyer sagte, der Schutz von Mooren sei der wahrscheinlich günstigste Klimaschutz. Zum einen lasse sich der Ausstoß von CO2 in diesem Bereich schnell senken, zum anderen seien Moore langfristig natürliche CO2-Speicher. «Wenn man einen Kinofilm drehen würde, wären sie wahrscheinlich Superhelden», sagte der Minister.

Bislang entstehen Meyer zufolge in Niedersachsen mehr Treibhausgasemissionen durch die Nutzung von Moorböden, weiteren kohlenstoffreichen Böden sowie durch die Torfproduktion als durch den Verkehrssektor - pro Jahr fast 18 Millionen Tonnen. Diesen Wert will die Landesregierung aus SPD und Grünen bis 2030 um knapp ein Zehntel - 1,65 Millionen Tonnen pro Jahr - senken.

Dafür wird beim Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eine neue Steuerungseinheit Moorschutz für die landeseigenen Flächen geschaffen. Hinzu kommt für die landwirtschaftlich genutzten Flächen ein Moor-Koordinierungszentrum beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Oldenburg. Das hat das Kabinett beschlossen.

Ziel ist es, Projekte zum Moorschutz anzuschieben und dafür Fördergelder vom Bund einzuwerben. «Es wird schon mehrstellige Millionenbeträge geben, die wir in den nächsten Jahren in die Moore und in den Moorschutz investieren», sagte Meyer. Das Land werde sich daran finanziell beteiligen.

Als mögliche Alternativen zur bisherigen Landwirtschaft auf den Moorböden nannte Agrarministerin Staudte den Aufbau von Solaranlagen (Moor-PV) und den Anbau von Moos, Schilf oder Rohrkolben auf den Moorböden. Diese könnten als Material für Verpackungen oder Dämmungen genutzt werden.

Die CDU kritisierte, die Landesregierung verunsichere mit ihren Plänen die Menschen und Betriebe in den Moorregionen. Vielmehr gelte es, «die Menschen vor Ort einzubinden, das strikte Gebot der Freiwilligkeit zu berücksichtigen und sich auf Flächen im öffentlichen Eigentum zu konzentrieren», teilte die Oppositionsfraktion mit.

Redaktionshinweis: der dpa/lni 1083 vom 30.4.: Ort des Koordinierungszentrums korrigiert (4. Abs.)

© dpa
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