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Archiv der Avantgarden Dresden eröffnet

Vor Jahren schenkt ein Mäzen Sachsen seine Kunstsammlung. Der Freistaat baut dafür ein barockes Gebäude zum Kunsttempel um - nun kann es genutzt werden.
Eröffnung Archiv der Avantgarden Dresden
Teilnehmer einer Pressekonferenz sitzen im Archiv der Avantgarden - Egidio Marzona (ADA). © Sebastian Kahnert/dpa

Das Archiv der Avantgarden - Egidio Marzona (ADA) ist in einem umgebauten historischen Gebäude in Dresden eröffnet worden. Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bekommen damit einen neuen Ausstellungs-, Forschungs- und Debattenort. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach beim Festakt am Samstag in Anwesenheit des Namensgebers von einem «großen Glücksfall für Sachsen, für die Landeshauptstadt und die Kunst und Wissenschaft» und dankte Marzona. Der deutsch-italienische Unternehmer hatte den SKD seine fast 1,5 Millionen Objekte umfassende Kunstsammlung geschenkt.

Kretschmer betonte die Bedeutung von Kunst und Kultur und der Auseinandersetzung mit Geschichte. Das Archiv der Avantgarden mache es möglich, eine bedeutende, das 20. Jahrhundert repräsentierende Sammlung zu bewahren, zu erforschen und darüber zu sprechen. «Es ist so enorm wichtig, dass wir diese Offenheit für die Kunst und Kultur in diesem Land haben», sagte er. «Und Dresden ist dafür genau der richtige Ort.»

Der Freistaat investierte rund 29 Millionen Euro, um das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in sechs Jahren zum Domizil dafür zu machen. Im Inneren des bis auf die barocke Außenhülle entkernten Hauses entstand ein moderner multifunktionaler Raum mit einem scheinbar schwebenden Betonkubus, der eine Forschungsplattform und Platz für Ausstellungen bietet. SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann sprach von einem «Archiv der Archive» und ein besonderer Schwerpunkt sei die künstlerische Forschung.

Marzona hatte seine seit den 1960er Jahren gewachsene Kollektion sowie später weitere 200 000 Objekte übertragen. Sie bildet das Fundament des ADA und steht auch für die Forschung und die Auseinandersetzung mit den Werken zur Verfügung. Nach SKD-Angaben werden diese komplett digitalisiert, mit aktuell 729 274 Objekten sei die Hälfte schon geschafft.

Marzonas nun in Dresden bewahrtes und zugängliche Archiv der Avantgarden zählt zu den bedeutendsten Kollektionen von Werken, Objekten und Dokumenten der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Es umfasst Briefwechsel, Manifeste, Filme, Plakate, Kataloge, Künstlerbücher sowie Kunstwerke und Designobjekte von Pablo Picasso, Ludwig Mies van der Rohe, Max Beckmann, Paul Klee, Niki de Saint Phalle, Andy Warhol und Joseph Beuys. «Alles ist gleichbedeutend, der kleine Zettel wie das große Gemälde», sagte Ackermann.

Die erste Ausstellung «Archiv der Träume» mit rund 300 Kunstwerken widmet sich den Surrealisten und deren Ausstrahlung in andere Avantgarde-Bewegungen wie Dada, Cobra, Fluxus und Pop-Art. In der ersten Woche kann das ADA bei freiem Eintritt erkundet werden, der Garten werde mit Kunst wie Performances und Veranstaltungen bespielt, sagte Leiter Rudolf Fischer. Danach öffne das Museum werktags von 15 Uhr bis 21 Uhr und an Wochenenden von 12 Uhr bis 19 Uhr.

© dpa
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