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Land leitet Abschuss von «Problemwölfin» ein

Längere Zeit war sie abgetaucht, doch seit Ende September hat die Wölfin Gloria am Niederrhein wieder Schafe gerissen - trotz hoher Schutzzäune. Nun will das Land die Wölfin als verhaltensauffällig abschießen lassen. Die Prüfung dazu läuft.
Abschuss von Wölfin
Schafe fressen im Stall von Schäfer Opriel. © Caroline Seidel/dpa

Nachdem die Wölfin Gloria am Niederrhein wiederholt hohe Zäune überwunden und Tiere gerissen hat, hat das Land ein Verfahren zum Abschuss des verhaltensauffälligen Tieres eingeleitet. «Damit hat der Wolf zum wiederholten Mal in kurzen Abständen als wirksam erachtete Herdenschutzmaßnahmen überwunden», sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Es seien weitere erhebliche wirtschaftliche Schäden zu erwarten. «Deshalb erarbeitet die Landesregierung zusammen mit dem zuständigen Kreis die Grundlagen für die Prüfung einer Entnahme des Wolfes.»

Gloria - offiziell GW954f - lebt mit einem Rudel im 2018 ausgerufenen NRW-Wolfsschutzgebiet Schermbeck. Schäfer und Anwohner beklagen seit Jahren, dass die Wölfe bereits zahlreiche Tiere, vor allem Schafe, gerissen hätten und auch Schutzzäune überwinden.

GW954f wäre damit das erste Tier, das nach der Rückkehr der Wölfe nach Nordrhein-Westfalen abgeschossen werden dürfte. Die Tierart ist in Europa gesetzlich streng geschützt und darf nicht bejagt werden. Nur mit einer Ausnahmegenehmigung sei eine sogenannte Entnahme in Einzelfällen bei verhaltensauffälligen Wölfen möglich, heißt es aus dem Ministerium. Das sei etwa denkbar, wenn ein Tier wiederholt «in einem engen zeitlichen Rahmen und geografischer Nähe einen Zaun von mindestens 1,20 Meter überspringe und es dadurch zu einem Lernverhalten gekommen» sei.

Nachdem Gloria für längere Zeit unauffällig geblieben war, seien dem Tier im Zeitraum vom 27. September bis 24. Oktober sechs Vorfälle nachgewiesen, stellte das Ministerium nun am Mittwoch fest. Für einen weiteren Nutztierriss am 31. Oktober liege noch kein Analyseergebnis vor.

Auf Bundes- und auf Landesebene werden derzeit erleichterte Regeln für den Abschuss verhaltensauffälliger Wölfe und eine Begrenzung der Population diskutiert. Sowohl Bundesumweltministerin Steffi Lemke als auch der nordrhein-westfälische Umweltminister Oliver Krischer (beide Grüne) haben sich dafür ausgesprochen, Entnahmen nach Rissen zu erleichtern. So wird zur Zeit die nordrhein-westfälische Wolfsverordnung überarbeitet, um diese «praxistauglicher und rechtssicherer» zu gestalten, hieß es aus dem Ministerium dazu.

Das Gebiet bei Schermbeck war 2018 Nordrhein-Westfalens erste Region, die als Wolfsgebiet ausgewiesen wurde. Es gibt aber längst weitere Einzeltiere und Wolfsrudel, die in NRW unterwegs sind, etwa in Leuscheid im Rhein-Sieg-Kreis. In anderen Bundesländern, vor allem im Nordosten, sind allerdings deutlich mehr Wölfe heimisch als hierzulande: Rund 1 Prozent des deutschlandweiten Wolfsbestandes lebt den Angaben aus dem Umweltministerium zufolge in NRW. Der Schwerpunkt der Landesregierung liege daher auf umfangreichen Herdenschutzmaßnahmen. In den betroffenen Regionen übernimmt das Land etwa die Kosten für Schutzzäune oder Hunde und entschädigt Landwirte für ihre Verluste.

© dpa
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