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Mehr Sicherheit nachts: Gießen führt «Frauen-Nacht-Taxi» ein

Sorge vor Beleidigungen, Belästigung und Nötigung: Nach Einbruch der Dunkelheit fühlen sich vor allem Frauen unterwegs oft unwohl. Die Stadt Gießen will das ändern - mit Taxigutscheinen.
Taxifahrt
Ein Taxischild leuchtet Nachts auf dem Dach eines Taxis an einem Taxistand. © Lino Mirgeler/dpa/Archivbild

Frauen in Gießen sollen sich künftig beim Ausgehen in der Nacht sicherer fühlen können. Für ein Aktionsprogramm unter dem Motto «Sicher nach Hause» hat die Stadtverordnetenversammlung 100.000 Euro bereitgestellt. Herzstück des Programms ist die Einführung des sogenannten Frauen-Nacht-Taxis: Ein Gutscheinsystem, mit dem Taxifahrten für Frauen nach Einbruch der Dunkelheit vergünstigt werden. «Wir möchten, dass alle ungetrübten Spaß beim Feiern und Tanzen in unserer nächtlichen Stadt haben können - ohne sich Sorgen darüber zu machen, ob und wie sie sicher nach Hause kommen», sagte Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher (SPD) am Freitag in Gießen.

Ab dem 1. Juni sollen Mädchen und Frauen ab 14 Jahren sowie Trans-Frauen, Menschen mit dem Geschlechtseintrag «divers» und nicht binäre Menschen die Rabatt-Gutscheine in Höhe von fünf Euro für Fahrten «von Gießen aus nach Hause» einlösen können. 10.000 Gutscheine werden derzeit dafür gedruckt, wie die Stadt weiter mitteilte. Der Rabatt gelte für Fahrten bei teilnehmenden Taxiunternehmen von April bis Oktober zwischen 21 Uhr und 6 Uhr - und von November bis März sogar schon ab 19 Uhr.

Die Wertgutscheine seien ab Anfang des Monats in der Touristen-Information oder im Rathaus abholbereit. Bis zu drei Gutscheine bekommen Berechtigte pro Abholung ausgehändigt. Der Gutschein gelte nur bei Fahrten für Berechtigte, auch in Begleitung von minderjährigen Kindern bis 14 Jahren. Fahrten in Begleitung von Männern würden nicht bezuschusst.

Hintergrund für die Einführung sei eine Onlineumfrage aus dem Jahr 2023 zum Nachtleben in der Stadt: 61 Prozent der Frauen fühlen sich demnach nachts in Gießen nicht sicher. Bei Personen mit dem Geschlechtseintrag «divers» waren es 54 Prozent. Von den männlichen Befragten gaben lediglich 24 Prozent an, sich in der Nacht unsicher zu fühlen. «Die Umfrage zum Nachtleben hat gezeigt, dass heute wieder insbesondere Frauen Angst vor Belästigung, Beleidigung und insgesamt Sorge um ihre Unversehrtheit haben», sagte Becher. «Es ist eine öffentliche Aufgabe und keine Privatangelegenheit, Frauen die Teilhabe auch am nächtlichen Leben ohne Einschränkungen zu ermöglichen.»

Schon ab 1988 gab es in Gießen ein Frauen-Nacht-Taxi. Anfang der 2000er wurde es allerdings unter anderem wegen nachlassender Nachfrage eingestellt.

© dpa
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