Ein Award ging an den Kölner Lehrer Dirk Erkelenz, der seine Schülerinnen und Schüler in einem Projektkurs zu den Lebensgeschichten jüdischer Schüler in der NS-Zeit recherchieren ließ. Anneke de Rudder aus Niedersachsen erhielt den Preis für ihre Forschung zum jüdischen Leben unter anderem in Lüneburg. Sie setzt sich in der Provenienzforschung dafür ein, NS-Raubgut an die rechtmäßigen Erben zurückzugeben.
Weitere Preisträger sind Christoph Mauny aus Weimar, der etwa das Projekt «Deutsche Erinnerungslücke KZ Ohrdruf» mit entwickelte, sowie die Geschichtslehrerin Margit Sachse aus Roßdorf in Hessen und der Jugend- und Kulturverein EXIL im brandenburgischen Eberswalde. Dieser wurde 1997 von einer Gruppe mutiger Punkrocker gegründet. Sie engagieren sich für den Erhalt von zwei Baracken eines ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Ravensbrück, wie es hieß.
Ausgezeichnet werden auch Menschen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte dem Bekämpfen von Vorurteilen und Rassismus widmen. Die Historikerin und Schriftstellerin Katharina Oguntoye aus Berlin, Mitherausgeberin des Buches «Farbe bekennen», wurde für ihr Engagement für schwarze Deutsche gewürdigt.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner teilte mir: «Wir zeichnen heute Menschen für ihr herausragendes Engagement zur Bewahrung jüdischer Geschichte und zur Bekämpfung von Vorurteilen aus. In diesen Tagen erleben wir leider auch in Berlin eine zunehmende Polarisierung und einen wachsenden Antisemitismus.»
Die Obermayer Awards wurden im Jahr 2000 von Arthur S. Obermayer (1931-2016), einem amerikanischen Unternehmer und Philanthropen, und seiner Frau ins Leben gerufen.