Zum ersten Advent blickt der Einzelhandel in Sachsen-Anhalt eher verhalten auf das anstehende Weihnachtsgeschäft. Insgesamt seien die Erwartungen in diesem Jahr gedrückt, sagte Knut Bernsen, Geschäftsführer des Handelsverbands Sachsen-Anhalt, auf dpa-Nachfrage. Man erwarte zwar «ein nominales Plus, aber ein reales Minus». Bundesweit hatte der Handelsverband kürzlich ebenfalls ein reales Umsatzminus für die letzten beiden Monate des Jahres prognostiziert.
Wegen der wirtschaftlichen Auswirkung des Ukraine- und Nahost-Kriegs, sowie der Inflation, rechne der Handelsverband mit Auswirkungen einer weiter sinkenden Kauflaune bei den Kunden, so Bernsen. Auch hohe Ladenmieten belasten demnach die Unternehmen. Dennoch: die Weihnachtszeit sei für den Einzelhandel die umsatzstärkste Zeit im Jahr - bis zu 25 Prozent ihres Jahresgeschäfts könnten die Unternehmen in dieser Zeit machen, erklärte Bernsen. «Weihnachten ist einfach ein Fest, wo das Schenken Spaß macht.»
In der Landeshauptstadt sei gerade der inhabergeführte Einzelhandel «verhalten positiv» gestimmt, erklärte Arno Frommhagen, Sprecher der IG Innenstadt in Magdeburg. Die Kaufkraft sei bei den Kunden vorhanden, die Frage sei nun «ob die Leute bereit sind, sich von ihrem Geld zu trennen». Optimistisch blicke etwa der Premium-Bereich auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft, so Frommhagen. Teure Parfüms und Markenprodukte liefen demnach in der Weihnachtszeit für gewöhnlich besonders gut. Zudem seien Technik und Spielzeug in den letzten Wochen des Jahres Verkaufsschlager.
Viel Hoffnung setzen die Magdeburger Geschäfte Frommhagen zufolge in die anziehende Wirkung der Lichterwelt und den verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent. Bis zum 2. Februar 2024 wird die Landeshauptstadt wieder durch 1,2 Millionen LEDs an mehr als 80 Großelementen erleuchtet.