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Rechtsextremist sagt im «Knockout 51»-Prozess aus

Vier mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Knockout 51» müssen sich vor dem Oberlandesgericht Jena verantworten. Im Prozess hat nun eine langjährige Führungsfigur der Szene ausgesagt.
Justizzentrum Jena
Der Eingang zum Justizzentrum Jena. © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Während seiner stundenlangen Zeugenaussage vor dem Oberlandesgericht Jena im «Knockout 51»-Prozess hat ein führender Thüringer Rechtsextremist die mutmaßliche Rolle der Gruppierung innerhalb der Szene als angeblich gering beschrieben. «Für mich war das eine Hobbyvereinigung», sagte der 42-Jährige am Montag in Jena bei der Fortsetzung des Prozesses vor dem Oberlandesgericht Jena. Tatsächlich habe er sich von den mutmaßlichen Mitgliedern von «Knockout 51» ein größeres politisches Engagement für die Ziele der Szene gewünscht. Immer wieder erklärte der Mann, er sei unzufrieden damit gewesen, wie sich mutmaßliche Mitglieder von «Knockout 51», aber auch andere Rechtsextremisten in der Vergangenheit verhalten hätten.

Bei «Knockout 51» handelt es sich um eine in Eisenach angesiedelte rechtsextreme Kampfsportgruppe, die nach den Ermittlungen des Generalbundesanwalts unter anderem geplant haben soll, ihre politischen Gegner mithilfe von Messern, Äxten und Macheten zu töten. Vor dem Oberlandesgericht müssen sich seit August 2023 vier mutmaßliche Mitglieder dieser Gruppierung verantworten. Der Generalbundesanwalt hat sie wegen einer Vielzahl von Vorwürfen angeklagt. Unter anderem sollen sie sich der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, des Landfriedensbruchs und verschiedener Körperverletzungsdelikte strafbar gemacht haben. Zwei der Angeklagten sollen zudem gegen das Waffengesetz verstoßen haben.

Der Generalbundesanwalt hatte die Gruppierung zunächst sogar als terroristische Vereinigung eingestuft. Der zuständige Staatsschutzsenat des Gerichts aber hat die Anklage gegen die Männer nur mit der Maßgabe zugelassen, dass «Knockout 51» zumindest zunächst als kriminelle Vereinigung eingestuft wird.

Der nun vernommene Mann ist im «Knockout 51»-Prozess selbst nicht angeklagt. Allerdings sitzt er wegen des Vorwurfs des Generalbundesanwalts, er habe «Knockout 51» unterstützt, seit Dezember 2023 in Untersuchungshaft. Der Generalbundesanwalt verdächtigt ihn unter anderem, in einer Immobilie in Eisenach «Knockout 51» einen Raum für das Kampfsporttraining der Gruppe und einen weiteren als Waffenlager zur Verfügung gestellt zu haben.

Während seiner mehrere Stunden dauernden Aussage vor Gericht bemühte sich der 42-Jährige nun nicht nur, «Knockout 51» als einen vergleichsweise harmlosen Hobbyzusammenschluss darzustellen. ««Knockout 51» ist und bleibt für mich eine apolitische Sportgruppe», sagte er.

Immer wieder erklärte der Mann auch, er sei mit dem Agieren mancher Rechtsextremisten in Eisenach in den vergangenen Jahren unzufrieden gewesen. Dass Mitglieder der Szene in Eisenach Aufkleber mit rechtsextremen Inhalten angebracht und das Wort «Nazikiez» im Stadtgebiet an Wände gesprüht hatten, habe er nicht gebilligt.

Ähnlich kritisch sei er gewesen, als sich vermummte Rechtsextremisten während der Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in Eisenach gezeigt hätten. «Das war ein Auftreten, das ich abgelehnt habe», sagte der Mann. Weder die Aufkleber und Graffitis noch die Vermummungen würden der Szene politisch nutzen.

Der Mann ist im Vorstand des Thüringer Landesverbandes der Partei «Die Heimat» aktiv, die früher NPD hieß. Weil er nach seiner Festnahme gegenüber einem Haftrichter Angaben gemacht hat, ist er in Teilen der rechtsextremen Szene inzwischen in Ungnade gefallen. Üblicherweise gilt für Rechtsextremisten im Umgang mit Polizei und Justiz eine Art Schweigegelübde.

© dpa
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