«Es ist von höchster Wichtigkeit, dass die Polizeibehörden jeder Unregelmäßigkeit zum Verbleib von Waffen detailliert nachgehen und entsprechende Ermittlungsverfahren einleiten», erklärte Innenstaatssekretär Frank Pfeil. Der Abschlussbericht werde feststellen, dass der Bestand aller aktuell in Nutzung befindlichen Schusswaffen mit dem Nachweissystem übereinstimmt. Unklar blieb zunächst, wie viele Waffen sich insgesamt im Bestand der sächsischen Polizei befinden.
Die Waffenrevision war im August 2023 durch den Inspekteur der Polizei angeordnet worden, nachdem im Polizeirevier Riesa bei einer internen Revision eine Maschinenpistole MP 5 mit Munition zunächst nicht gefunden werden konnte. Die Waffe entdeckte man später samt Munition in einem Polizeifahrzeug. Laut Innenministerium wurde gegen den Beamten, der die Waffe zuletzt geführt hatte, eine disziplinarrechtliche Prüfung sowie ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die sächsische Polizei war im Frühjahr 2021 mit einer Munitionsaffäre in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde bekannt, dass ein Einsatzkommando des Landeskriminalamtes Sachsen 2018 ohne Erlaubnis an einem Schießtraining auf einem privaten Schießplatz in Güstrow teilnahm und dafür mit mindestens 7000 Schuss Munition aus eigenen Beständen bezahlte. Weitere rund 7500 Schuss wurden entwendet, um das Schießtraining zu absolvieren. Drei Hauptbeschuldigte sollen sich nun vor Gericht wegen Bestechlichkeit in Tateinheit mit Diebstahl sowie unerlaubtem Erwerb und Besitz von genehmigungspflichtiger Munition verantworten.