Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Bildungschancen in Sachsen besonders ungleich

Für Kinder, deren Eltern kein Abitur haben ist die Chance auf den Besuch eines Gymnasiums niedrig. Das gilt bundesweit, doch im Freistaat ist die Wahrscheinlichkeit geringer als in anderen Ländern.
Abiturprüfungen
Eine Schülerin sitzt während der Abiturprüfung auf ihrem Platz. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Der Gymnasialbesuch von Kindern hängt in Sachsen besonders stark vom Einkommen und Bildungsniveau der Eltern ab. Die Ungleichheit der Bildungschancen ist nach einer Studie des Ifo-Instituts bundesweit stark ausgeprägt. Zwar gebe es Unterschiede zwischen den Ländern, aber kein Bundesland biete auch nur annähernd gleiche Chancen für alle Kinder, schreiben die Autoren des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Uni München. Faktoren wie der Migrationshintergrund oder die wirtschaftliche Lage eines Bundeslandes spielten keine Rolle, auch gibt es bei der Chancengerechtigkeit keinen systematischen Ost-West-Unterschied.

Im Freistaat liegt laut Studie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Kind mit zwei Elternteilen ohne Abitur und einem monatlichen Haushaltseinkommen von unter 5000 Euro netto das Gymnasium besucht, bei 26,8 Prozent. Demgegenüber liegt für Schüler mit sogenanntem höherem Hintergrund die Wahrscheinlichkeit bei 66,9 Prozent - der bundesweit höchste Anteil, wie aus der am Montag veröffentlichten Studie hervorgeht. In diesem Fall hat mindestens ein Elternteil Abitur oder das Haushaltseinkommen liegt im oberen Viertel. Deutschlandweit besuchen der Untersuchung zufolge 26,7 Prozent der Kinder mit niedrigerem Hintergrund ein Gymnasium, mit höherem Hintergrund sind es hingegen 59,8 Prozent.

Mit Blick auf die sogenannte Chancendifferenz, also den absoluten Unterschied zwischen den Kindergruppen, ist die Ungleichheit in Sachsen mit 40,1 Prozentpunkten bundesweit am größten. Der Freistaat belegt damit im Ländervergleich den letzten Platz vor Sachsen-Anhalt (38,1) und Hessen (36,5). Den geringsten Unterschied sahen die Experten in Mecklenburg-Vorpommern (26,4 Prozentpunkte). Auch in Rheinland-Pfalz (28,4) und dem Saarland (29,3) liegt der Wert unter 30.

«Das große Ausmaß der Ungleichheit der Bildungschancen ist zum Glück nicht unumstößlich. Politische Maßnahmen könnten Kinder aus benachteiligten Verhältnissen gezielt fördern, am besten schon im frühkindlichen Alter», sagte Florian Schoner, Mitautor der Studie, laut Mitteilung. Wichtige Ansatzpunkte seien eine gezielte Unterstützung von Eltern und Schulen in herausfordernden Lagen, eine datenbasierte Sprachförderung sowie Mentoring-Programme. Schließlich könnte auch eine spätere schulische Aufteilung etwas an der ungleichen Chancenverteilung ändern.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
68. Eurovision Song Contest - Vor dem 2. Halbfinale
Musik news
Umstrittener ESC stößt 2024 auf starkes Interesse
Tv & kino
Weniger Action, mehr Handlung: Der neue «Mad Max»
Szene aus «Mit einem Tiger schlafen»
Tv & kino
Birgit Minichmayr glänzt in «Mit einem Tiger schlafen»
Huawei-Logo
Internet news & surftipps
Offenbar Einigung zu chinesischen Komponenten in 5G-Netz
Ein Smartphone wird aufgeladen
Das beste netz deutschlands
Akku leer? So laden Sie ihr Smartphone besser auf
GPT-4o von OpenAI: Das musst Du zum neuen KI-Modell wissen
Das beste netz deutschlands
GPT-4o von OpenAI: Das musst Du zum neuen KI-Modell wissen
VfL Bochum - Fortuna Düsseldorf
Fußball news
Edelfan Goretzka leidet: Bochum-Klatsche gegen Düsseldorf
Eine Frau öffnet ein Paket
Job & geld
Falsche Ware geliefert? Wie Empfänger jetzt vorgehen