Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Professoren für offeneren Umgang mit Protestcamps an Unis

Im Zuge des Nahostkonflikts wird auch der Umgang von Universitäten mit Protestcamps diskutiert. Mehrere Professoren werben für mehr Dialog und weniger Verbote - auch mit Blick auf kommende Wahlen.
Proteste an Hochschulen gegen den Krieg in Gaza
Miriam Rürup, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums und Professorin für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, gibt eine Pressekonferenz zu den Protesten an Hochschulen gegen den Krieg in Gaza. © Kay Nietfeld/dpa

Mehrere Professoren haben für eine bessere Debattenkultur und einen offeneren Umgang mit Protestcamps an Universitäten geworben. «Wir denken in zwei Lagern und spielen die einen gegen die anderen aus», sagte Miriam Rürup, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums und Professorin für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, am Dienstag in der Bundespressekonferenz mit Blick auf propalästinensische Proteste an Universitäten. Anstatt die Camps zu skandalisieren, sollten Regeln und geschützte Räume für Diskussionen geschaffen werden.

Wer das Protestrecht unterstützt, setze sich für die Grundrechte ein, so Rürup. Wenn diese Grundrechte infrage gestellt würden, werde auch die Grundlage für andere geschaffen, Grundrechte infrage zu stellen, sagte sie mit Blick auf anstehende Wahlen in Brandenburg. Die Polizei zu rufen, sei nicht die Antwort, sondern etwa Seminare zum Nahostkonflikt.

Der Professor für Staats- und Verwaltungsrecht mit Schwerpunkt Polizei- und Versammlungsrecht an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR), Clemens Arzt, sagte, Dialogbereitschaft sei keine Voraussetzung für eine Versammlung. Auch das aktive Rufen von Parolen sei kein Verstoß gegen Friedlichkeit. «Wir haben uns während Corona daran gewöhnt, dass Versammlungen verboten werden dürfen», sagte Arzt. Er sieht eine Tendenz zu einer restriktiven Auslegung der Versammlungsfreiheit. So könne der Präsident einer Universität rechtlich nicht entscheiden, dass eine Versammlung aufgelöst wird.

Studierende haben das Recht zu demonstrieren, sagte Michael Wildt, emeritierter Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus an der HU Berlin. Natürlich sei an Universitäten kein Platz für Antisemitismus und Rassismus, aber durch die Polizei werde Antisemitismus nicht abgeschafft, dies sei eine gesellschaftliche Aufgabe.

Wildt hat den offenen Brief von Lehrenden an Berliner Universitäten unterzeichnet, ebenso wie Michael Barenboim, Professor für Ensemblespiel und Violine an der Barenboim-Said Akademie. Barenboim meint, auch Palästinenser haben das Recht auf Selbstbestimmung. «Für mich steht fest, die Studierenden haben nicht nur das Recht zu protestieren, sondern sie haben recht, zu protestieren.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Kate Hudson
People news
Kate Hudson über ihren Karriere-Neustart
Kafka
Kultur
Franz Kafka erlebt eine Renaissance
Michael Douglas
People news
Michael Douglas zu Solidaritätsbesuch in Israel
Apple Pencil Pro vs. Apple Pencil USB-C: Welcher Stylus passt zu Dir?
Das beste netz deutschlands
Apple Pencil Pro vs. Apple Pencil USB-C: Welcher Stylus passt zu Dir?
iOS 18: KI-Funktionen und weitere Gerüchte zum Apple-Betriebssystem
Handy ratgeber & tests
iOS 18: KI-Funktionen und weitere Gerüchte zum Apple-Betriebssystem
Pokémon GO: Die Feldforschungen und Events im Juni 2024
Das beste netz deutschlands
Pokémon GO: Die Feldforschungen und Events im Juni 2024
Peter Zeidler
Fußball news
Offiziell: Zeidler wird Trainer beim VfL Bochum
Logo des Reiseveranstalter FTI (FTI Group)
Reise
Reiseveranstalter FTI meldet Insolvenz an – was nun?