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Weiter Kritik aus Ländern und Medizin an Cannabis-Freigabe

Die Ampel-Koalition hat sich auf eine Legalisierung von Cannabis für Erwachsene mit Grenzen verständigt - und will das bald besiegeln. Warnungen reißen aber nicht ab.
Präsident der Bundesärztekammer Reinhardt
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, nimmt an einer Pressekonferenz zu Forderungen der Ärzteschaft für Hitzeschutzpläne teil. © Michael Kappeler/dpa/Archivbild

Kurz vor der erwarteten Bundestags-Abstimmung über eine kontrollierte Freigabe von Cannabis in Deutschland gibt es weiter Kritik aus den Ländern und der Medizin. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sagte der Deutschen Presse-Agentur in Hannover: «Der nun vorliegende Entwurf ist Murks, denn es ist ein schlechter Kompromiss.» Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) rief Kanzler Olaf Scholz (SPD) noch zu einem Stopp der Pläne auf. Die Bundesärztekammer warnte, mit der Freigabe werde eine Droge verharmlost, die abhängig mache und zu schweren Entwicklungsschäden führen könne - gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Der federführende Gesundheitsausschuss soll sich an diesem Mittwoch abschließend mit den Gesetzesplänen befassen, wie aus der Tagesordnung hervorgeht. Erwartet wird, dass in der kommenden Woche dann voraussichtlich auch der Bundestag darüber abstimmt. Auf der vorläufigen Tagesordnung des Plenums stand das Thema am Freitag noch nicht. Die Koalition hatte sich kürzlich auf Details verständigt. Eigenanbau und Besitz bestimmter Mengen sollen demnach für Volljährige ab 1. April erlaubt sein. Zum 1. Juli sollen Clubs zum gemeinsamen Anbau möglich werden. Cannabis soll im Betäubungsmittelgesetz von der Liste der verbotenen Stoffe gestrichen werden. Vorgesehen sind Regeln und Vorgaben.

Niedersachsens Innenministerin Behrens sagte, alle guten Hinweise seien fast vollständig ignoriert worden. «Daher kann man zumindest aus heutiger Sicht der Polizei sagen: Das Gesetz ist nicht praxistauglich.» Das eigentliche Ziel, mit einer gesteuerten Abgabe Verbesserungen und Entlastungen zu erreichen, werde so in der Praxis fehlschlagen. Die bayerische Ministerin Gerlach sagte: «Die Bundesregierung darf die Warnungen auch von Ärzten sowie aus der Polizei und Justiz nicht länger ignorieren.» Der Kanzler müsse die Notbremse ziehen.

Ärztepräsident Klaus Reinhardt sagte, die geplante Legalisierung sei nicht nur aus ärztlicher Sicht abzulehnen, auch in der Ampel-Koalition gebe es Vorbehalte und gute Argumente gegen die Freigabe in der geplanten Form. «Hier geht es um eine wichtige gesellschaftliche Weichenstellung, bei der die Fraktionsdisziplin gegenüber der persönlichen Verantwortung der Abgeordneten zurücktreten muss.» Deshalb sei es richtig, wenn das Parlament über das Gesetz in namentlicher Abstimmung entscheide. Die Union will das beantragen. Statt einer Legalisierung fordert die Bundesärztekammer einen Ausbau von Aufklärung und Prävention.

© dpa
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