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Pfadfinderschaft St. Georg lässt Gewalt untersuchen

Pfadfinder - das sind Kinder und Jugendliche, die zelten und viel in der Natur unterwegs sind. Die Pfadfinderschaft Sankt Georg lässt nun Formen von Gewalt in der eigenen Organisation untersuchen.
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
Das Logo der Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg hängt an einem Hemdsärmel. © Oliver Berg/dpa

Der größte deutsche Pfadfinderverband Sankt Georg will mit einem Forschungsprojekt sexualisierte und spiritualisierte Gewalt in der eigenen Organisation aufarbeiten. Betroffene und Zeitzeugen seien aufgerufen, sich zu beteiligen, erklärte die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) am Mittwoch in Mönchengladbach.

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Sabine Maschke sowie von Prof. Ludwig Stecher von der Universitäten in Marburg und Gießen habe mit der Untersuchung von Machtmissbrauch in der DPSG begonnen. Es sollten Gründe und Strukturen, die zu Missständen geführt hätten, erkannt und Maßnahmen zur Prävention und für ein sicheres Umfeld für Kinder und Jugendliche entwickelt werden. Ergebnisse werden Ende 2025 erwartet und sollen veröffentlicht werden. Die Kosten betragen etwa 650.000 Euro.

Nach Angaben der Pfadfinderschaft Sankt Georg sind auf Bundesebene vom Jahr 2008 bis jetzt 64 Fälle dokumentiert. «Wir wissen, dass es mehr Fälle gibt, dass es nicht 2008 angefangen hat», sagte der DPSG-Bundesvorsitzende Joschka Hench am Mittwoch. Die Dokumente seien lückenhaft. Der Verband erhoffe sich durch die Forschung weitere Erkenntnisse. An die Bischöfe gehe die große Bitte, dass «wir Akteneinsicht bekommen».

Die DPSG ist Mitglied im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und versteht sich als ein Verband in der Kirche. Die bundesweit etwa 1400 Ortsgruppen sind in der Regel an Kirchengemeinden angebunden. Es gibt vier Altersklassen für Kinder und Jugendliche, die von ehrenamtlichen Teams von Erwachsenen ab 18 Jahren geleitet werden.

Mit rund 80.000 Mitgliedern ist die DPSG die größte von fünf Organisationen im Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände. Zeltlager und Aktivitäten in der freien Natur sind elementare Bestandteile der Pfadfinder-Aktivitäten. Fast alle Verbände haben Aufarbeitungsprozesse zum Thema sexualisierte Gewalt gestartet.

Die DPSG lege «großen Wert darauf, den individuellen Erfahrungen Gehör zu verschaffen und eine ehrliche Auseinandersetzung mit den Geschehnissen zu ermöglichen», hieß es. Anonymität und Freiwilligkeit hätten Priorität. Betroffene können sich auch anonym per Telefon, E-Mail oder Post melden.

Kulturen und Ideologien innerhalb der DPSG sollen ebenfalls beleuchtet werden. Dabei gehe es auch um «geistlich-spirituelle Einflüsse, Rangordnungen, Abhängigkeiten und Machtverhältnisse», so die Beschreibung. Das Projekt umfasst Recherchen in Archiven, Interviews sowie Befragungen mit Fragebögen.

© dpa
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