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Berufliche Durststrecke: Wo geht's aus dem Motivationsloch?

Die Beförderung verpasst, die Gehaltsverhandlung gescheitert und die Fortbildung nicht bekommen: Manchmal stellt sich das Gefühl ein, beruflich auf der Stelle zu treten. So kommen Sie wieder auf Kurs.
Pfeile weisen auf einer Treppe die Richtung
Kaum eine berufliche Laufbahn verläuft stets linear - wer gut mit Rückschlägen umgehen will, sollte bereit zur Reflexion sein. © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die meisten Karrierewege gehen nicht nur ständig bergauf. Manchmal verweilen Berufstätige auch auf einem Plateau. Etwa, weil sie Rückschläge einstecken mussten. Was, wenn man - insbesondere in kritischen Momenten der beruflichen Laufbahn - das Gefühl hat, gar nicht mehr voranzukommen?

«Es eine Frage der Haltung, wie man mit solchen Situationen umgehen kann», sagt Reinhild Fürstenberg, Gründerin und Geschäftsführerin des Fürstenberg Instituts. Dazu gehöre auch: Sich darüber klar werden, was jetzt gerade die eigene Aufgabe ist. «Wer krank ist, hat die Aufgabe, wieder gesund zu werden», so die Karriereberaterin.

Analog könne es während einer beruflichen Durststrecke helfen, sich vor Augen zu führen: Es ist jetzt meine Aufgabe, gezielt daran zu arbeiten, meine Situation zu verbessern. Selbst wenn man erst mal eine Phase der Auszeit braucht, bevor man sich wieder in berufliche Projekte stürzen kann: «Wichtig ist, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen und die Situation zu steuern.» Diese Schritte können dabei helfen.

1. Sich zum Weitermachen motivieren

Wer eine Beförderung verpasst hat oder bei der Gehaltsverhandlung gescheitert ist, steckt häufig im Motivationsloch. Der Autor und Karriereberater Branko Woischwill rät, sich dann kleine, erreichbare Etappenziele zu setzen, um Erfolgserlebnisse zu schaffen. Das treibt zum Weitermachen an. Hilfreich sei auch, langfristige Karriereziele zu visualisieren, zum Beispiel durch Vision Boards oder Mindmaps, so Woischwill weiter.

In manchen Situationen, etwa nach einem unerwarteten Jobverlust, gibt es vielleicht für den Moment auch keine gute Lösung. «Dann kann ich mir sagen: Das ist gerade großer Mist. Das muss man akzeptieren. Aushalten ist auch Teil der Arbeit», so Fürstenberg. Wichtig aber sei die Grundhaltung und die Überzeugung: Irgendwann komme ich aus dem Tal wieder raus. Dafür dürfe man sich - insbesondere nach einschneidenden Erfahrungen - auch Unterstützung holen, damit man wieder zu Selbstvertrauen kommt.

2. Den Rückschritt als Chance für berufliche Entwicklung sehen

Auch wenn berufliche Rückschläge entmutigen und den Karrierefortschritt hemmen können: «Es ist wichtig, diese Ereignisse nicht als persönliche Niederlagen zu betrachten, sondern als Chancen zur Weiterentwicklung», so Woischwill.

Der Autor empfiehlt, den jeweiligen Vorfall sachlich zu analysieren und am besten schriftlich zu reflektieren. Das sei entscheidend, um zu erkennen, wo Verbesserungspotenzial steckt - und so konkrete Maßnahmen abzuleiten. Berufstätige können zum Beispiel an ihrem Verhandlungsgeschick arbeiten oder ihre persönliche Leistungsfähigkeit optimieren.

Für Organisationsberaterin Reinhild Fürstenberg sind berufliche Tiefphasen eine Chance, zu überlegen, ob man beruflich vielleicht in eine andere Richtung gehen möchte. Sie schlägt vor, sich dazu selbst zu reflektieren: Was ist das, woran ich im Alltag richtig Freude habe? Was sind meine Fähigkeiten, was kann ich besonders gut?

Eine weitere Strategie, die der beruflichen Neuorientierung dienen kann: wild Stellenanzeigen durchsuchen. Dabei die Leitfrage im Kopf behalten: Was in den Anzeigen spricht mich eigentlich richtig an? Ist es eine andere Rolle, etwa eine kleine Führungsposition oder genau das Gegenteil? Möchte ich mich auf fachlicher oder auf persönlicher Ebene weiterentwickeln?

Es lohnt sich zudem, sich zur Orientierung mit anderen auszutauschen, seien es Coaches, Experten der Agentur für Arbeit oder Freunde und Familienangehörige, die einem beruflich nahe sind. «Wovon ich auch viel halte: einfach mal was ausprobieren», so Fürstenberg. Etwa in einem Praktikum oder während eines Probearbeitens. So erkennt man schnell: Ist das eine Idee, die auch in der Praxis so aussieht, dass ich sie weiterverfolgen will?

3. Negative Gedankenspirale stoppen

Berufliche Rückschläge wecken häufig negative Gedanken und Emotionen. Etwa das Gefühl, wertvolle Lebenszeit in einer Phase zu vergeuden, die eigentlich für große Karriereschritte angedacht war. Von solchen Gedanken müsse man sich freimachen: «Karriere ist nur eine Spur, auf die ich mich begeben habe. Es gibt auch noch andere Wege, die ich beschreiten kann», sagt Reinhild Fürstenberg.

Was eine «erfolgreiche Karriere» bedeutet, müsse ohnehin jeder und jede für sich selbst definieren. «Es zählen nicht nur die Position und das Auto und das Gehalt», so Fürstenberg. Vermeintliche Karriererückschritte können auch der Beginn für eine Zufriedenheitskarriere mit der persönlichen Evaluation «Das waren richtig tolle Jahre» sein.

Branko Woischwill beruhigt: «Berufliche Flautezeiten sind weitverbreitet und können durch Unternehmensumstrukturierungen, veränderte Marktbedingungen oder persönliche Umstände entstehen.» Wichtig sei, eine ausgewogene Sichtweise zu bewahren und zu erkennen, dass berufliche Durststrecken oft vorübergehend sind und Teil eines längeren beruflichen Werdegangs sein können.

«Jede Lebenszeit kann wertvoll sein, abhängig davon, wie wir sie nutzen», so Woischwill. Beruflicher Erfolg hänge nicht allein von einem bestimmten Alter ab. «Viele Menschen erzielen auch in späteren Lebensphasen beachtliche Erfolge in ihrer Karriere.»

4. Analysieren, was schiefgelaufen ist

Natürlich muss man sich nicht alles schönreden: Wer beruflich Rückschläge erlebt und karrieremäßig auf der Stelle tritt, sollte die Phase auch dazu nutzen, zu reflektieren: Was ist vielleicht schiefgelaufen? Wo muss ich mich selbst weiterentwickeln, wenn ich vorankommen möchte? Zu erkennen, dass man selbst einen Anteil an manchen Entwicklungen hat, könne zwar frustrierend sein, so Fürstenberg. Aber die gute Nachricht ist: Nur so können wir daran arbeiten. «Insofern gibt es für mich gar keine verlorene Zeit.»

© dpa ⁄ Amelie Breitenhuber, dpa
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