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Kiziltepe sieht derzeit keine Alternative zu Tegel

Nach dem Feuer in der Unterkunft für Geflüchtete in Tegel wird darüber diskutiert: Braucht Berlin so große Notlösungen? Die zuständige Senatorin und der Chef der zuständigen Behörde geben die Antwort.
Brand bei Flüchtlingsunterkunft am Flughafen Tegel
Ein Feuerwehrmann löscht die letzten Brandstellen in der Flüchtlingsunterkunft Tegel. © Sebastian Gollnow/dpa

Die Flüchtlings-Großunterkunft am früheren Flughafen Berlin-Tegel, in der es jüngst gebrannt hatte, wird nach Angaben von Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe vorerst weiter gebraucht. «Es ist mein allerletzter Wunsch, so eine Riesenunterkunft bewirtschaften zu müssen und Menschen so eng dort unterzubringen», sagte die SPD-Politikerin am Donnerstag im zuständigen Fachausschuss des Abgeordnetenhauses. Aber im Moment gebe es keine Alternative, weil Wohnungen fehlten und es kurzfristig auch nicht möglich sei, ausreichend Grundstücke oder Gebäude zur dezentralen Unterbringung zu finden. Das brauche aber Zeit, obwohl daran gearbeitet werde, hier schneller voranzukommen.

Kiziltepe rechnet mit mehr Flüchtlingen nach dem Winter

Hinzu komme, dass nach dem Winter mit einem Anstieg der Flüchtlingszahl zu rechnen sei, so Kiziltepe. Fachleute hätten dazu verschiedene Szenarien erarbeitet. Nach einer mittleren Prognose würden in diesem Jahr in Berlin 5000 bis 12.000 weitere Plätze für geflüchtete Menschen gebraucht. Derzeit seien bereits 10.000 Menschen in einer Notunterbringung. Ziel sei vor diesem Hintergrund dennoch, die Anzahl der Menschen in der Unterkunft Tegel zu reduzieren. Platz ist dort für bis zu 7000 Bewohner, 4500 leben aktuell hier.

Der Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), Mark Seibert, äußerte sich ähnlich wie die Senatorin. «Dass wir Tegel noch eine Weile brauchen, gehört zu Ehrlichkeit dazu.»

Behördenchef will Betriebszeit für Tegeler Unterkunft verlängern

Wunsch seiner Behörde sei, die Verträge zum Betrieb der Notunterkunft, die zu den größten in Deutschland zählt, über Ende 2024 hinaus zu verlängern - «idealerweise bis Ende 2025», wie er sagte. Bisher praktizierte Verlängerungen um jeweils drei Monate hätten viele Nachteile für den laufenden Betrieb und die Beschäftigten. Bei einer längeren Perspektive könnten laut Seibert zudem in erheblichem Umfang Kosten gespart werden. So könne sich dann der Anschluss an das Fernwärmenetz lohnen, anstatt vor Ort Heizöl zu verfeuern.

Am Dienstag war in Tegel ein Wohnzelt, in dem rund 300 Geflüchtete aus der Ukraine lebten, abgebrannt. Verletzt wurde niemand, etwa 130 Bewohner, die zu dem Zeitpunkt dort weilten, konnten sich mit Hilfe von Beschäftigten in Sicherheit bringen. Die Ursache für das Feuer ist laut Kiziltepe weiter unklar. Klar ist bisher nur, dass es in der Halle entstand.

Sachspenden werden nicht benötigt

Seibert versicherte, dass behördenübergreifend alles getan werde, um vor allem den Menschen unbürokratisch zu helfen, die bei dem Brand ihr Hab und Gut verloren haben. Das betrifft etwa Kleidung und Geld, aber auch wichtige Dokumente wie Aufenthaltspapiere oder Pässe. Seibert bat die Bevölkerung, von Sachspenden abzusehen. Solche Spenden seien praktisch kaum zu verwalten. Die Kleiderkammer vor Ort sei gut gefüllt.

© dpa
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