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Dauerregen lässt Hochwassergefahr wieder steigen

Regen, Regen und nochmals Regen. Die Hochwassergefahr steigt durch neue Niederschläge örtlich wieder in Nordrhein-Westfalen. Die Behörden versichern, dass sie die Situation sorgfältig beobachten. Das Technische Hilfswerk steht für weitere Einsätze bereit.
Hochwasser - Nordrhein-Westfalen
Spaziergänger betreten eine Brücke über den Hochwasser führenden Fluss Weser. © Friso Gentsch/dpa/Archivbild

Neuer Dauerregen lässt die Pegelstände in Nordrhein-Westfalen vielerorts voraussichtlich wieder steigen. Nach Angaben des Umweltministeriums führten nach einer Entspannung der Hochwasserlage über das Silvester-Wochenende neue Niederschläge bereits dazu, dass erste kleine Gewässer wieder ansteigen. Ob sich diese Lage weiter verschärfe, hänge von den weiteren Niederschlägen ab, sagte ein Ministeriumssprecher am Dienstag. «Eine Entwarnung der Hochwasserlage können wir daher nicht geben», unterstrich er.

Wetterprognose

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in Teilen von NRW weiterhin mit unwetterartigem Dauerregen. Vor allem in Südwestfalen und im Bergischen Land könnten dadurch die Pegelstände von Bächen und kleineren Flüssen ansteigen. Auch Überflutungen von Straßen seien möglich, warnte der DWD am Dienstagmorgen. In einigen Regionen könnten bis Donnerstagmorgen 60 bis 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Die Hochwasservorhersagezentrale erwartet am Rhein von diesem Mittwoch an wieder steigende Pegelstände.

Einsatzkräfte

Nach Angaben des Innenministeriums sind am Dienstagvormittag landesweit mehr als 300 Feuerwehrleute im Hochwasserschutz im Einsatz gewesen. Das sei etwa ein Drittel mehr als am Neujahrstag, sagte ein Ministeriumssprecher der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.

Das Technisches Hilfswerk (THW) rechnet aufgrund zu erwartender Dauerniederschläge in den kommenden Tagen mit einem erhöhten Einsatzaufkommen. «Das THW ist einsatzbereit, um weiterhin schnell und effektiv Hilfe zu leisten», sagte ein Sprecher. Mit Stand Dienstagmorgen ist das THW NRW im Münsterland, Weserbergland, Ruhrgebiet und insbesondere Hamm und Minden im Einsatz. Schwerpunkte der Einsätze seien die Sandsackverfüllung, Deichverteidigung, Pumparbeiten und der Fährbetrieb. Das THW ist mit Stand von Dienstagmorgen mit insgesamt 38 Einsatzkräften vor Ort.

Pegelstände

Die Pegelstände an den Gewässern sind laut Umweltministerium landesweit zunächst weiter gesunken. Nur noch an 23 von 104 Messstationen sind am Dienstagvormittag die Hochwasser-Warnstufen 1 bis 2 erreicht worden. Die höchste Hochwasser-Warnstufe 3 ist den Angaben zufolge auch an der Weser nicht mehr erreicht worden. Der Druck auf die Deiche und Schutzanlagen halte an. Es gebe derzeit keinen Hinweis für eine kritische Lage an einem Deichabschnitt, erklärte der Ministeriumssprecher am Dienstagvormittag. Ein Großteil der Talsperren führt demnach vorsorglich Entlastungsmaßnahmen durch.

Regionale Lage

Mehrere Bezirksregierungen erklärten, dass die Behörden die Situation weiter sorgfältig beobachten. «Sorgen macht uns im Regierungsbezirk Düsseldorf bei einem Wiederanstieg der Wasserpegel speziell der Deich am Ruhrpark in Oberhausen», sagte eine Sprecherin. Der Deich sei so gut wie möglich gesichert und werde eng überwacht. Aufgrund der insbesondere für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag angekündigten intensiven Niederschläge sei mit einem Wiederanstieg der Ruhr bis in die mit Vlies und Sandsäcken gesicherten Bereiche des Deiches zu rechnen. Die Bezirksregierung Düsseldorf sei darauf vorbereitet und werde dann über weitere sofortige Sicherheitsmaßnahmen entscheiden.

Die Bezirksregierung Münster erklärte ebenfalls, dass noch keine Entwarnung erfolgen könne. Der angekündigte Dauerregen werde zu einem leichten Anstieg der Wasserstände führen, wobei die Höchststände der vergangenen Tage voraussichtlich nicht erreicht werden, sagte eine Sprecherin. Aktuell seien die Deiche trotz Durchweichung standfest und würden von den Einsatzkräften durchgängig beobachtet. Die Deiche sollten trotzdem in der aktuellen Situation nicht betreten werden. Allein im Regierungsbezirk Münster seien rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Neben der Feuerwehr seien auch weitere Helfer beteiligt.

Die Bezirksregierung Detmold geht zwar nicht von einer Verschärfung der Hochwassersituation aus, jedoch auch nicht von einer kompletten Entspannung. Das erklärte ein Sprecher am Dienstag. Wie der Kreis Minden-Lübbecke und die Stadt Minden am Dienstag mitteilten, sollte Trinkwasser in bestimmten Stadtteilen von Minden weiterhin abgekocht werden. Das Gesundheitsamt des Kreises hatte das «Abkochgebot» am Freitag ausgesprochen, nachdem es durch die massive Hochwasserlage zu einer Trinkwasserbelastung in der Stadt mit Bakterien gekommen sei.

Für den Regierungsbezirk Arnsberg konnte die Lage nach den Worten eines Sprechers am Dienstag als angespannt, aber stabil beschrieben werden. «Für die weitere Entwicklung wird die Niederschlagstätigkeit in den nächsten Tagen sorgfältig beobachtet», versicherte er. Im Regierungsbezirk Köln war die Lage einem Sprecher zufolge am Dienstagvormittag ruhig: «Die angekündigte Wetterlage erfordert in den kommenden Tagen eine angespannte Aufmerksamkeit.» Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf eine akute Gefahr an den Deichen, hieß es.

© dpa
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