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Expertin Römmele: Soziale Medien haben Wahlkampf verändert

Bei der Europawahl am 9. Juni dürfen in Deutschland erstmals Jugendliche ab 16 Jahren wählen. Spielt eine Rolle, dass sie sich oft im Netz informieren? Durchaus, sagt die Expertin Römmele.
Andrea Römmele
Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele von der Hertie School of Governance in Berlin. © -/Hertie School of Governance/dpa

Soziale Medien wie Facebook und Twitter haben den Wahlkampf und die Wahrnehmung von Politik nach Einschätzung der Politikwissenschaftlerin Andrea Römmele in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. «Je reißerischer ein Text aufbereitet ist, desto eher wird er weiter viral versendet - so funktioniert der Algorithmus. Das bedeutet: Was früher die Journalisten waren, nämlich sogenannte Gatekeeper, Einflussfaktoren, das machen jetzt Algorithmen», sagte Römmele der Deutschen Presse-Agentur.

Als Beispiel nannte sie den Tod von Queen Elizabeth II. 2022. «Wo hat man davon erfahren? Wahrscheinlich bei Twitter. Wie hat Prinzessin Kate ihre Krebserkrankung öffentlich gemacht? Soziale Medien», sagte die Expertin von der Hertie School of Governance in Berlin. «Und als das politische Berlin 2021 noch rätselte, ob FDP und Grüne zueinander finden und dies in den Abendnachrichten so diskutiert wurde, war der Knoten in den sozialen Medien längst geplatzt: Die vier Parteivorsitzenden finden Gemeinsames - ein Selfie drückt es aus.»

Laut, aggressiv, plakativ

Allerdings sei das Format in sozialen Medien nicht auf ausführliches Lesen angelegt, sagte Römmele. «Kurze, plakative Überschriften bringen das Geschriebene oder Gezeigte prominent auf den Punkt - wobei Bewegtbilder wegen der Aufmerksamkeitsspanne besser funktionieren als ein Text.» Für die Politik bedeute dies, sie könne in sehr kurzer Zeit viel kommunizieren. «Klappt das immer? Nein.»

Erkennbar sei, dass rechtspopulistische Kandidaten verstärkt soziale Medien nutzen - und dies oft anders als etabliertere Parteien. «Hier gibt es so etwas wie ein populist playbook - laut, aggressiv, plakativ und oft und viel. Das narrative «Die in Berlin und wir» wird oft bedient.» Vor allem auf der Plattform Tiktok seien rechtspopulistische Parteien aggressiv unterwegs, meinte Römmele. «Hier geht es nicht um das richtige Argument oder den eigenen Vorschlag.» Hier werde alles nur als richtig oder falsch dargestellt.

Mehr Medienkompetenz an den Schulen

Dass junge Menschen ihre Informationen mehr aus dem Netz beziehen würden, sei logisch, sagte die Politikwissenschaftlerin. «Die Frage ist, welche Informationen es sind. Ist es die «Tagesschau», oder sind es ungefilterte Aussagen von Alice Weidel auf Tiktok? Da muss man differenzieren.» Generell müsse deutlich mehr Medienkompetenz an den Schulen vermittelt werden. Römmele ist am Mittwoch (15.5., 18.00 Uhr) auf dem Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße (Pfalz) zu Gast. Thema bei «Demokratieforum macht Schule» ist dann «Fake News und Hass: Was macht das mit unserer Demokratie?».

© dpa
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