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Land will Rückkehr zu neunjährigem Gymnasium erarbeiten

Jahrelang war über die Dauer des Gymnasiums im Südwesten debattiert worden, zuletzt hatte sich der Druck immer weiter erhöht. Nun ist klar: Das Land will mit einer modernisierten Form zu G9 zurückkehren.
Pressekonferenz zu Ergebnissen des Bürgerforums G8/G9
Auf einem Bildschirm neben dem Podium steht „Dialogprozess Bürgerforum zur Dauer des allgemein bildenen Gymnasiums“. © Tom Weller/dpa

Baden-Württemberg will ein neues Modell für ein neunjähriges Gymnasium erarbeiten. Das geht aus einem Beschluss der grün-schwarzen Regierungskoalition vom Dienstag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Landesregierung ist demnach offen für ein neues G9 und starte einen Prozess zur Erarbeitung eines solchen neuen G8/G9-Modells. «Wir werden jetzt keine Schnellschüsse machen oder einfach zum G9 der 1990er-Jahre zurückkehren. Wir werden eine Lösung erarbeiten, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird und die Empfehlungen des Bürgerforums aufgreift», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Am Montag hatte ein von der Landesregierung eingerichtetes Bürgerforum zur Zukunft des Gymnasiums eine Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg empfohlen.

Derzeit ist in Baden-Württemberg das achtjährige Gymnasium Standard. Es war einst eingeführt worden, um die Schüler international wettbewerbsfähiger zu machen. G9 gibt es nur noch als Modellprojekt an 44 staatlichen Schulen und an einigen Privatschulen.

Über eine Rückkehr zu G9 war seit langem diskutiert und gestritten worden, Grün-Schwarz hat im Koalitionsvertrag eigentlich vereinbart, keine Strukturdebatten führen zu wollen. Dennoch zeigte sich die Landesregierung unter dem Druck der Debatte erstmals Mitte Juni offen für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium.

Neben dem Bürgerforum drängt noch eine Elterninitiative, die eine Rückkehr zu G9 erzwingen möchte. Für einen Volksantrag hatten die Initiatorinnen mehr als 100 000 Unterschriften eingesammelt und an den Landtag übergeben. Mit dem Antrag muss sich nun das Parlament voraussichtlich im kommenden Jahr befassen.

Bei der Erarbeitung des neuen Modells sollen laut Landesregierung auch die möglichen Auswirkungen auf andere Schularten berücksichtigt werden. Zudem müsse die Finanzlage im Blick behalten werden, sagte Kretschmann. «Dieser Aspekt ist mir sehr wichtig, weil sie ebenso die Zukunft unserer Kinder betrifft. Gute Bildungspolitik ist abhängig von einer weitsichtigen Finanzpolitik.»

Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz betonte, neben der Frage nach der Dauer des Gymnasiums sei auch eine moderne Pädagogik wichtig. Seine Fraktion wolle dem Mint-Bereich, also dem Unterricht in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, einen Schub geben. Zudem sei eine Stärkung der Medienbildung notwendig. «Allerhöchste Priorität» habe für die Grünen die Stärkung der Grundschulen und der frühkindlichen Bildung. «Hier dürfen wir keine Zeit verlieren, das wollen wir schnell umsetzen», sagte Schwarz.

Kretschmann hatte in der Vergangenheit ebenfalls betont, die größten Herausforderungen des Bildungssystems lägen in den Grundschulen. Auch im Beschluss der Koalition heißt es: «Die prioritäre bildungspolitische Aufgabe sieht die Regierungskoalition in der Stärkung der Sprachbildung und -förderung sowie der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen.» Man werde dafür ein Maßnahmen-Paket für den Zeitraum vor der Einschulung und in der Grundschule vorlegen.

CDU-Partei- und Fraktionschef Manuel Hagel hatte bereits am Montag eine Überarbeitung des gesamten Schulsystems gefordert. «Wir brauchen für unser Bildungssystem ein ganzheitliches Update», sagte Hagel. Auch am Dienstag betonte er: «Wir brauchen einen Zukunftsentwurf, der von den Kindergärten und Kindertageseinrichtungen über die Grundschulen bis zu den weiterführenden Schulen reicht.»

© dpa
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