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Welche Einsparung bringt ein Balkonkraftwerk?

Lohnt es sich, oder lohnt es sich nicht? Vor der Anschaffung einer kleinen Solaranlage ist das wohl die Frage der Fragen. Fachleute und ein Simulator helfen bei der Beantwortung.
Balkonsolaranlage
Eine Balkonsolaranlage hängt an einem Wohnhaus. Mit der richtigen Ausrichtung kann man kräftig Stromkosten einsparen. © Philipp Schulze/dpa

Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen laut Gesetz künftig Solarmodule mit mehr Leistung an ihrem Balkon oder in ihrem Garten installieren.

Die sogenannten Balkonkraftwerke dürfen bald bis zu 2 Kilowatt leisten, die dahinter hängenden Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in netzüblichen Wechselstrom umwandeln, bis zu 800 Watt in die Steckdose einspeisen. Aber wann lohnt sich so eine Installation?

Die Verbraucherzentrale NRW hat das einmal an einem fiktiven Dreipersonenhaushalt durchgerechnet: Wird ein Steckersolargerät mit einer Leistung von 800 Watt verschattungsfrei und senkrecht an einem Südbalkon montiert, kann es rund 560 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Davon nutzen können Verbraucherinnen und Verbraucher den Fachleuten zufolge aber nur rund 350 Kilowattstunden. Der Rest wird unentgeltlich ins Netz eingespeist.

Geht man jetzt von einem Strompreis von 35 Cent je Kilowattstunde aus, läge die Ersparnis durch den selbst produzierten Strom bei 122,50 Euro pro Jahr. Bei einem Gerätepreis von 500 bis 700 Euro hätte sich das Kraftwerk so innerhalb von rund vier bis sechs Jahren amortisiert.

Rechner hilft bei Wahl der Modulleistung

Die Verbraucherzentrale NRW weist allerdings darauf hin, dass die Wirtschaftlichkeit der Geräte von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Dazu zählen neben den Anschaffungskosten und der Ausrichtung und Neigung des Moduls auch der aktuelle Strompreis des Versorgers. Entscheidend ist außerdem, wie viel des selbst produzierten Stroms Verbraucherinnen und Verbraucher tatsächlich nutzen können.

Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW rät Interessierten daher, die Solarmodule immer in Abhängigkeit des eigenen Stromverbrauchs zu wählen. Denn eine größere Modulleistung sorgt nicht immer für eine größere Ersparnis. «Für Einpersonenhaushalte lohnt es sich in der Regel nicht, an die obere gesetzliche Leistungsgrenze zu gehen», so der Energieexperte. Aufgrund des niedrigen eigenen Stromverbrauchs würde so häufig mehr ins Netz eingespeist als selbst verbraucht.

Mithilfe eines Batteriespeichers lässt sich zwar der verbrauchte Eigenanteil etwas erhöhen. Sören Demandt zufolge aber nur unwesentlich, in finanzieller Hinsicht lohne sich eine solche Aufrüstung daher nicht. Die Speicher seien vergleichsweise teuer und hätten eine kürzere Lebensdauer als die Solarmodule. Darum müsste der Speicher während der Laufzeit der Anlage vermutlich ausgetauscht werden, erläutert er.

Bei der Frage, wie hoch die ideale Modulleistung für einen selbst ist, kann etwa der «Stecker-Solar-Simulator» der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin helfen. Wer dort verschiedene Parameter einstellt, kann ausrechnen, wie hoch Nutzungsgrad und Ersparnis mit verschiedenen Modulen in etwa ausfallen.

Laut dem Energieexperten Thorsten Storck vom Vergleichsportal Verivox lohnen sich Balkonkraftwerke aber auch dann, wenn keine Idealbedingungen beim Anlagenaufbau oder Eigenverbrauch erreicht werden können. Bis die Geräte ihren Preis dann wieder reingeholt hätten, dauere es nur entsprechend etwas länger.

Erhebliche CO2-Einsparung möglich

Nicht zu vernachlässigen ist auch die CO2-Einsparung, die ein solches Solarkraftwerk im Laufe seiner Lebenszeit bewirken kann. Die Anlage aus der Beispielrechnung der Verbraucherschützer sorgt etwa laut dem Stecker-Solar-Simulator der HTW Berlin dafür, dass pro Jahr rund 1,5 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen werden.

Doch egal, ob aus Spar- oder Umweltschutzgründen: Steckersolargeräte sind laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Verivox beliebt. Demnach hat knapp ein Drittel der Bundesbürger entweder bereits eine solche Mini-Solaranlage installiert (8 Prozent) oder das zumindest noch vor (22 Prozent).

Rund jeder Vierte (28 Prozent) hat laut der Umfrage keinen Platz, 23 Prozent interessieren sich grundsätzlich nicht dafür und 20 Prozent glauben, dass sich der Betrieb der Anlage für sie nicht rentiert. An der Umfrage haben im April 1019 Personen teilgenommen.

© dpa ⁄ Christoph Jänsch, dpa
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