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Papst-Interview: Ukraine bestellt Vatikan-Botschafter ein

Für seine Aussagen über den «Mut der weißen Fahne» im Ukraine-Krieg hat Papst Franziskus viel Kritik bekommen. In Kiew ist nun der Vertreter des Vatikans ins Außenministerium einbestellt worden.
Papst Franziskus
Seine Aussagen zum Krieg in der Ukraine haben Papst Franziskus viel Kritik eingebracht. © Alessandra Tarantino/AP/dpa

Nach heftiger Kritik an Äußerungen von Papst Franziskus zu einer möglichen Kapitulation im Krieg gegen Russland hat die Ukraine den Vertreter des Heiligen Stuhls in Kiew ins Außenministerium einbestellt. Visvaldas Kulbokas - der Apostolische Nuntius, der den Vatikan in der Ukraine vertritt - sei darüber informiert worden, dass das von Russland angegriffene Land von Franziskus' Äußerungen «enttäuscht» sei, teilte die Behörde in Kiew mit. Der päpstliche Appell solle «an den Angreifer und nicht an das Opfer gehen», kritisierte die ukrainische Seite. Zudem werde von Franziskus erwartet, dass er sich für einen «Sieg des Guten über das Böse» einsetze, «anstatt Appelle zu senden, die das Recht des Stärkeren legalisieren und ihn dazu ermutigen, die Normen des Völkerrechts weiter zu missachten».

Darüber hinaus betonte Kiew, dass die Ukraine nach Frieden strebe. Doch dieser Frieden müsse fair sein und auf der von Präsident Wolodymyr Selenskyj vorgestellten Friedensformel basieren. Diese sieht unter anderem einen Abzug der russischen Truppen vor, die derzeit rund ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets besetzen.

Franziskus hatte in einem Interview zu dem inzwischen mehr als zwei Jahre laufenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesagt: «Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln.» Franziskus wurde auch zu Forderungen nach «Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne» gefragt. Darauf antwortete er: «Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln.» Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach später Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert.

Kremlsprecher betont Offenheit für Verhandlungen

Der Kreml hat nach dem umstrittenen Interview von Papst Franziskus die Bereitschaft zu Verhandlungen über eine Beendigung des Konflikts betont. Russland verstehe die Äußerungen des Papstes in dem Interview mit dem Schweizer Fernsehen nicht als Aufruf an die Ukraine zur Kapitulation, sondern als Plädoyer für Verhandlungen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Kremlchef Wladimir Putin habe immer wieder davon gesprochen, bereit und offen zu sein für Verhandlungen. «Das ist der bevorzugte Weg», sagte Peskow.

Kremlsprecher Peskow warf dem Westen und insbesondere Frankreich unterdessen vor, mit der Diskussion um die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine die Spannungen in dem Konflikt weiter anzuheizen. «Das ist eine gefährliche Linie, eine sehr gefährliche», sagte Peskow. Russland verfolge das genau. Schon jetzt hätten die russischen Dienste Informationen darüber, dass es auf dem Gebiet der Ukraine etwa Kräfte gebe, die sich zwar als Berater bezeichneten, aber direkten Bezug zur Nato hätten.

© dpa
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