Die Kriminalität unter Kindern und Jugendlichen ist laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalitätsstatistik in Schleswig-Holstein gestiegen. Daher befassen sich am Freitag (10.00 Uhr) Bildungs-, Sozial-, Innen- und Rechtsausschuss in einer gemeinsamen Sitzung im Kieler Landtag mit dem Thema der Kinder- und Jugendgewalt.
Das Martyrium einer 13-Jährigen in Heide, die vor rund einem Jahr von anderen Mädchen geschlagen, gedemütigt und dabei gefilmt wurde oder die körperliche Misshandlung eines Zwölfjährigen in Uetersen bei Hamburg durch Gleichaltrige sind nur zwei von vielen Fällen. In einem gemeinsamen Antrag von CDU, Grünen und SSW sollen in der öffentlichen Anhörung im Landtag die Hintergründe der Gewalt unter jungen Menschen genauer untersucht werden.
Dabei sollen auch die Auswirkungen der Vernachlässigung von Bedürfnissen junger Menschen während der Coronapandemie diskutiert werden. Die SPD-Fraktion sprach sich in einem Alternativantrag zudem dafür aus, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der Familie, Schule, Gemeinschaft und Gesellschaft einbezieht und dabei helfen kann, die Gewalt zu reduzieren.
Neben den Ursachen und den Möglichkeiten der Prävention wollen die Parlamentarier zudem die Rolle der Sozialen Medien und der Schule untersuchen. Dafür werden auch zahlreiche Expertinnen und Experten angehört.