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Ermittlungen nach Anschlag auf Synagoge

Der Staatsschutz der Oldenburger Polizei ermittelt nach dem Brandanschlag auf die Synagoge der Stadt. Morgen soll mit einer Demonstration Solidarität mit der jüdischen Gemeinde gezeigt werden.
Brandanschlag auf Synagoge
Der Staatsschutz ermittelt, nachdem ein Brandsatz auf eine Synagoge in Oldenburg geworfen wurde. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg will die Polizei «unter Hochdruck» den Fall aufklären. Es sei eine Ermittlungsgruppe unter Leitung des polizeilichen Staatsschutzes eingerichtet worden, teilte die Polizei mit. Auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg sei umgehend eingebunden worden. «Die Ermittlungsgruppe führt die intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen unter Hochdruck», hieß es. Bislang gebe es aber keine Erkenntnisse zur Person des Täters oder der Täter. Unbekannte hatten gestern einen Brandsatz gegen eine Tür der Synagoge geworfen.

Zu den Hintergründen der Tat oder der Motivation war laut Polizei zunächst nichts bekannt. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Die Sicherheitsmaßnahmen für die jüdische Gemeinde zu Oldenburg wurden den Angaben zufolge verstärkt. Unter anderem wurde eine dauerhafte Polizeipräsenz eingerichtet. Nach wie vor sucht die Polizei nach Zeugen des Anschlags.

Bei dem Anschlag war niemand verletzt worden, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, Michael Stahl der Deutschen Presse-Agentur. Die Gemeinde sei erschrocken, dass es auch in Oldenburg Menschen gebe, die ihren Hass in dieser Form von Gewalt und Straftaten ausleben. «Aber wir werden uns nicht in unserem Weg beeinträchtigen lassen durch dieses Vorgehen», sagte Stahl. «Wir werden unsere Gottesdienste, unsere Veranstaltungen weiterhin wie geplant durchführen, an diesem Wochenende und auch an den kommenden Wochenenden, da werden wir nicht von abweichen.» Die Gemeinde wolle sichtbar bleiben in Oldenburg.

Aufruf zur Demonstration

Schon am gestrigen Abend hatte es eine Mahnwache vor der Synagoge gegeben. Für Sonntag ruft das Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Oldenburg zu einer Demonstration in Oldenburg auf. Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober auf Israel und dem Beginn des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen sei die Gefahrensituation für Juden und Jüdinnen massiv angestiegen, hieß es in dem Aufruf. Antisemitische Straftaten hätten Rekordzahlen erreicht. «Ein Höhepunkt der Angriffe ist nun der Brandanschlag auf die Synagoge unserer Stadt», erklärte die Sprecherin des Bündnisses, Johanna Faber.

Der Zentralrat der Juden würdigte die Reaktionen in Oldenburg. «Der Zuspruch aus der Stadtgesellschaft tut gut», erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster. «Das schnelle Handeln der Sicherheitsbehörden ist ein wichtiges Zeichen, für das wir dankbar sind.» Schuster betonte, alles deute auf eine antisemitische Motivation hin. Er fügte hinzu: «Wir werden uns nicht unterkriegen lassen. Jüdisches Leben gehört zu unserem Land, zu Deutschland. Wer das nicht wahrhaben will, muss alle rechtlichen Konsequenzen für sein Handeln tragen.» Er hoffe, dass die Hintergründe rasch aufgeklärt würden.

Der Anschlag hatte bundesweite Reaktionen ausgelöst. Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich auf der Plattform X (früher Twitter). «Dieser Brandanschlag ist ein widerwärtiger, menschenverachtender Angriff auf Jüdinnen und Juden in Oldenburg», schrieb die SPD-Politikerin. Der oder die Täter müssten ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden.

Bei dem Anschlag wurde nur die Tür der Synagoge beschädigt. Ein Hausmeister-Team eines benachbarten Kulturzentrums entdeckte das Feuer sofort und löschte die Flammen.

© dpa
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