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Triathlon extrem: Deichmann und die Kraft des Schokoriegels

Das neue Weltrekordprojekt lässt sogar Ex-Ironman-Champions staunen. Welche Rolle auch etwas Süßes bei ihm spielt, erklärt Jonas Deichmann in einem dpa-Gespräch.
Jonas Deichman
Jan Frodeno

Selbst Jan Frodeno staunt über diesen Weltrekordversuch. Der dreimalige Weltmeister weiß, was es heißt, 3,8 Kilometer zu schwimmen, 180 Kilometer Rad zu fahren und 42 Kilometer zu laufen. Ein Ironman an einem Tag, mit der entsprechenden Vorbereitung und der notwendigen Regeneration.

Jonas Deichmann will diese Distanz 120 Mal aber nacheinander an 120 Tagen absolvieren. «Neben der wahnsinnigen körperlichen Leistung wird es in meinen Augen eine Meisterleistung sein, sich 120 Mal in Folge auf dieselbe Extremleistung geistig einzulassen», sagte der einstige Triathlon-Star Frodeno der Deutschen Presse-Agentur.

Deichmann ist diese Belastungen aber mittlerweile gewohnt. Der ehemalige IT-Spezialist ist Extremsportler, Deichmann ist Abenteurer und wie er über sich selbst sagt: «Ein bedingungsloser Optimist».

Deichmann: «Finde körperliche Eschöpfung wunderschön»

Es dürfte eine der maßgeblichen Voraussetzungen sein, um Projekte wie sein neues ab dem 9. Mai im mittelfränkischen Roth anzugehen. Hinzu kommt viel Training, bei 38 Stunden in der Woche liegt der 36-Jährige, sowie ein Körper und ein Geist, die mit diesen Belastungen klarkommen.

«Also für mich muss ich sagen, dass ich körperliche Erschöpfung wunderschön finde», erklärte Deichmann in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Der Zustand, sich zu erholen, nachdem man wirklich Gas gegeben und viel geleistet hat, ist ein tolles Gefühl.»

Und er hat dieses Gefühl schon oft gehabt: Deichmann absolvierte zusammengerechnet schon mal 120 Ironman - allerdings bei einem Trip um die Welt mit Gepäck, das er auch beim Schwimmen, Radfahren und Laufen immer dabeihatte. Oder bei seinem Trip erst mit dem Rad von New York nach Los Angeles und dann gleich zurück zu Fuß von der West- an die Ostküste der USA. Jeweils über 5000 Kilometer waren es, den Spitznamen deutscher Forrest Gump hat er auch längst.

Welche Rolle bei solchen Grenzerfahrungen ein Schokoriegel spielen kann, erklärte Deichmann auch: «Ich sage immer, ich renne von Schokoriegel zu Schokoriegel.» Glücksgefühlssehnsucht als Antreiber. Er denke sich halt nicht: «Oh, es sind noch 5000 Kilometer und ich habe Gegenwind, sondern: Hey, in 20 Kilometern kommt eine Tankstelle und da gibt es einen Schokoriegel. Geil, darauf freue ich mich.»

Bei seinem Weltrekordprojekt in Roth wird er nicht nur die Kraft der Schokoriegel setzen können. Bei einer solchen Langdistanz werden etwa 10.000 Kalorien verbraucht. Weil er aber immer nur ein paar Stunden hat und die vor allem mit Schlaf verbracht werden sollen, muss er während der einzelnen Langdistanzen essen.

Haug: «Wahnsinnige mentale Herausforderung»

Daher hat er sich auch ein 12-Stunden-Limit gesetzt. 1:15 Schwimmen, 5:30 auf dem Rad, 4 Stunden Laufen - die übrige Zeit ist auch verplant: «Ich werde vermutlich auf einem Drittel oder bei der Hälfte der Radstrecke eine Mittagspause machen und Pasta oder Ähnliches essen. Ich kann mich ja nicht vier Monate nur von Flüssignahrung ernähren», erklärte Deichmann.

Als eine «wahnsinnige mentale Herausforderung» bezeichnete die zweimalige Roth-Siegerin und Ex-Weltmeisterin Anne Haug (41) das Vorhaben. «Ich finde einen an einem Tag schon eine extreme Herausforderung», sagte sie mit einem Lachen der dpa. «Beispiellos» sei die Ausdauerleistung, meinte Challenge-Roth-Renndirektor Felix Walchshöfer.

Zur Halbzeit bei seinem 60. wird Deichmann im Profifeld bei der Challenge Roth am 7. Juli antreten. Dann wird er auch die legendäre Stimmung am Solarer Berg vom Rad aus erleben, während seines Weltrekordversuchs hat er dort aber auch seine Bleibe.

Bei 105 Langdistanzen liegt der Rekord bisher. Auf der Suche nach neuen Herausforderung sieht sich Deichmann mit 36 im besten Alter, diesen Rekord zu brechen. «Jetzt komme ich so an dem Punkt meiner sportlichen Leistungsfähigkeit an, wo ich einfach am stärksten bin», sagte er und erklärt auch noch mal, warum er das macht: «Ich möchte einfach wissen, was geht.»

© dpa ⁄ Jens Marx, dpa
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