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Umweltverbände bitten um achtsamen Umgang mit Osterfeuern

Brauchtum versus Naturschutz: Osterfeuer gehören für manche Menschen zum Fest wie bemalte Eier oder Schokohasen. Doch Umweltschützer haben Einwände.
Osterfeuer
Menschen sitzen um ein Osterfeuer herum. © Frank Hammerschmidt/dpa/Symbolbild

Umweltverbände haben zu einem achtsamen Umgang mit Osterfeuern aufgerufen. «Wir wollen niemandem diesen Brauch vermiesen. Es ist natürlich schön und stimmungsvoll, am Osterfeuer zu stehen und den Frühling zu begrüßen. Daher geben wir Tipps, wie das Osterfeuer etwas verträglicher für Tiere und Umwelt wird», sagte Silvia Teich, Sprecherin des Naturschutzbundes Deutschland in Berlin, auf Anfrage.

«Gegen Osterfeuer spricht, dass das Material besser im Garten zum Beispiel als Füllmaterial für ein Hochbeet, als Benjeshecke oder Totholzhaufen und damit als Unterschlupf und Lebensraum für Insekten, Spitzmaus, Igel und viele Vogelarten dienen könnte, betonte die Nabu-Sprecherin. Äste und Zweige seien viel zu nützlich, um sie einfach zu verbrennen. Zudem entstehe wie immer beim Verbrennen von Holz Feinstaub und CO2 werde freigesetzt. Auf keinen Fall gehöre Sperrmüll ins Osterfeuer. Dann würden viele Schadstoffe freigesetzt.

«Schlimmer sind die Folgen für Wildtiere, die sich in die oft schon seit Wochen aufgeschichteten Stapel zurückgezogen haben oder dort bereits brüten. Sie kommen durch das Anzünden der Haufen oft zu Tode oder verlieren ihre Brut», sagte Teich. Tierarten wie Spitzmäuse, Amphibien, Igel und Insekten zögen sich gern in solche Haufen zurück.

Der Naturschutzbund Deutschland empfiehlt deshalb, bereits aufgeschichteten Stapel vor dem Anzünden noch einmal umzuschichten. Eventuell vorhandene kleine Tiere könnten so rechtzeitig fliehen. «Liegt der Haufen aber schon seit Wochen, dann bitte nicht anzünden, hier könnten schon Rotkehlchen oder Zaunkönig brüten.» Der Haufen sei dann auch schon eine feste Wohnung für viele Tiere.

«Osterfeuer erzeugen sowohl Luftschadstoffe als auch Klimagase in großer Menge. Feuer in sehr großer Zahl sind zudem für die Tierwelt irritierend. Sinnvoll wäre es, sich wenn, dann auf wenige Osterfeuer etwa bei größeren Feierlichkeiten zu beschränken», erklärte Felix Ekardt, Chef des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Sachsen.

Jenny Förster vom BUND in Dresden empfiehlt ergänzend, das Schnittholz erst kurz vor dem Abbrennen aufzuschichten. «So kann verhindert werden, dass sich in dem Holz- und Reisigstapel bereits Tiere eingerichtet haben.»

Osterfeuer haben eine jahrhundertealte Tradition. Das Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte im Rheinland unterscheidet in christlich geprägte und profane Feuer. «Die Tradition des christlichen Osterfeuers lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Seit dem 12. Jahrhundert haben sich Handlungen wie die Segnung des Feuers und das Entzünden der Osterkerze entwickelt», heißt es auf der Webseite des Institutes. Aber auch weltliche Osterfeuer gebe es nachweislich seit dem 14. Jahrhundert - als Freudenfeuer, bei denen das Feiern im Vordergrund stehe.

© dpa
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