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Claudia Michelsen über Social Media

Claudia Michelsen muss sich als Hauptkommissarin Brasch im neuen «Polizeiruf 110» aus Magdeburg mit sozialen Medien befassen. Die Schauspielerin warnt davor, dort «ungefiltert einfach alles zu übernehmen».
Claudia Michelsen
Schauspielerin Claudia Michelsen beim Eröffnungsabend der Berlinale 2024. © Jens Kalaene/dpa

Influencerinnen und Influencer, Hasskommentare und regelrechte Shitstorms: Soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram vernetzen Nutzerinnen und Nutzer und leben vom Informationsaustausch - sind aber auch gefährliche Plattformen, in denen jeder fast alles posten kann. Schauspielerin Claudia Michelsen (55) ermittelt am 12. Mai im «Polizeiruf 110» aus Magdeburg zum Tod einer jungen Frau, die ein Star in den sozialen Medien war und an ihnen gescheitert ist. 

Michelsen plädiert im Interview der Deutschen Presse-Agentur dafür, Followerzahlen und Likes abzuschaffen, «und sich wieder ausschließlich auf Inhalte, Handwerk und Talent zu konzentrieren». 

Frage: Im neuen Magdeburger «Polizeiruf 110» («Unsterblich») geht es auch um Social Media und das Dasein als Influencerin. Wie stehen Sie zu Sozialen Medien?

Antwort: Es gibt negative als auch sehr positive Erfahrungen. Wenn man bewusst, achtsam und produktiv damit umgeht, kann es ganz großartig sein und ohne viel Aufwand eine enorme Reichweite erzeugen. Soziale Medien können ein gutes Nachrichtenportal sein, wenn man sie richtig nutzt. Aber es liegt natürlich auch eine große Gefahr darin, ungefiltert einfach alles zu übernehmen. Jeder weiß ja heutzutage alles. 

Frage: Sie haben auf Instagram fast 48 000 Follower, Ihr erster Post ist aus dem August 2014 und damit fast zehn Jahre alt. Sind Sie noch auf anderen Plattformen aktiv und wie wählen Sie aus, was Sie kommunizieren und was bewusst nicht? 

Antwort: Was bedeuten denn 48 000 und zehn Jahre? Wie ordnen Sie mich nun ein? Ich finde es völlig unwichtig und eine traurige Entwicklung, das darauf mehr geachtet wird als auf Inhalte oder andere Dinge, die eine Person doch ausmachen. Ich bin auf keiner anderen Plattform aktiv, nein, und ich nutze Instagram als reine Arbeitsplattform und nicht mehr. Wie oft schon wollte ich damit aufhören, aber dann brauchten wir die Reichweite für «Die Arche» zum Beispiel, deren Botschafterin ich bin. Ich denke, diese digitale Entwicklung ist nicht aufzuhalten, nutzen wir sie daher sinnvoll und setzen sie ein, um viele Menschen zu erreichen, wenn es notwendig ist. Vielleicht sollte man Followerzahlen und Likes abschaffen und sich wieder ausschließlich auf Inhalte, Handwerk und Talent konzentrieren.

Frage: Shitstorms und Hate Speech (deutsch: Hassrede) sind gerade auf Social-Media-Kanälen an der Tagesordnung. Sie waren ein Teil des «Chors der Unsichtbaren» und haben auf der Theaterbühne vorgelesen, was so alles in den Postfächern von Politikerinnen und Politikern landet. Haben Sie selbst Erfahrung damit? Wenn ja, wie gehen Sie damit um?

Antwort: Ich selbst habe keinerlei Erfahrungen damit, nein. Jeglicher Shitstorm und Hass sollte aber ganz klar verbannt werden. Jeder kann, wie er möchte, sich grenzüberschreitend äußern. So gefährlich! Die Veranstaltung «Chor der Unsichtbaren» ist schon ein paar Jahre her. Darin ging es um Hassmails an einige unserer Politiker. Hier ist für mich eher die Frage, woher kommt dieser Hass. Politiker sollten versuchen, damit anders umzugehen, wenn möglich, den Dialog suchen. Dieser Hass richtet sich ja meistens nicht an die Privatperson, sondern an den Politiker oder die Politikerin, die sich in den Dienst der Menschen ihres Landes stellen wollten.

Frage: Welche Projekte stehen in diesem Jahr noch für Sie an?

Antwort: Leider wurde unser «Ku'damm»-Dreh auf nächstes Jahr verschoben, daher habe ich eine unfreiwillig große Pause, die so nicht geplant war und die ich nun mit anderen schönen Dingen füllen darf, die das Leben so bietet. Auch bin ich sehr viel mit Lesungen unterwegs und am Entwickeln verschiedenster Projekte mit mir lieben Partnern und Freunden. Dafür war sonst immer zu wenig Zeit. Die zweite Jahreshälfte wird wieder sehr viel voller, unter anderem drehen wir im Herbst einen neuen Jan-Braren-Polizeiruf. Und es gibt zwei großartige Projekte, über die ich leider noch nicht reden darf.

© dpa ⁄ Interview: Sabrina Gorges, dpa
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