Mit einem lauten Signalton aus dem Typhon, mit dem traditionell die Kieler Woche eröffnet wird, ist der Neubau des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel offiziell eingeweiht worden. Zur Eröffnungszeremonie am Dienstag begrüßte Geomar-Direktorin Katja Matthes die Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) sowie 200 geladene Gäste. «Unsere Welt ist der Ozean. Mit diesem Neubau haben wir ideale Bedingungen, um weiter in der Champions League der internationalen Meeresforschung mitzuspielen», sagte Direktorin Matthes bei ihrer Begrüßung.
Die Form des Gebäudes, das von der Staab Architekten GmbH entworfen wurde, folgt einer Schiffsform mit fünf Türmen, die weithin sichtbar sind. Die weißen Dreiecke der Fassade erinnern an Segel. Auf insgesamt 15.500 Quadratmetern Nutzfläche sind seit dem Baubeginn vor sieben Jahren 21 Konferenz- und Besprechungsräume, 30 Büros, 166 Labore und 18 Klimakammern entstanden. Eine 1,4 Kilometer lange Seewasserleitung leitet Ostseewasser in Becken des Forschungszentrums.
«Wenn man so eindrucksvoll Segel setzen kann, muss die Mannschaft kraftvoll zusammenarbeiten. Das ist gelungen», sagte Bundesministerin Stark-Watzinger. Die Bundesregierung wolle Deutschlands führende Rolle in der Meeresforschung weiter ausbauen. Das Gesamtprojekt hat rund 140 Millionen Euro gekostet, 90 Prozent davon kommen vom Bund, die restlichen zehn Prozent vom Land.
Ministerpräsident Günther sagte, das Geomar werde weltweit geschätzt. «Auf diesen Leuchtturm der Wissenschaft sind wir in Schleswig-Holstein richtig stolz.» Wenn es um Meereskompetenz gehe, sei Kiel eine Fünf-Sterne-Stadt, sagte Oberbürgermeister Kämpfer, «und heute funkeln diese Sterne noch etwas heller». Am ehemaligen Geomar-Standort am Westufer ist ein «attraktives Schaufenster für die Meeresforschung» geplant.