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Hand in Hand für den Kiebitz: Hilfe in Rheinhessen

Der Bestand an Kiebitzen ist in den vergangenen Jahrzehnten rapide geschrumpft. In Rheinhessen läuft ein Schutzprojekt - und das trägt auch dank der Kooperation eines Landwirts nun Früchte.
Kiebitz
Ein Kiebitz fliegt bei Bodenheim über die Rheinwiesen. © Peter Zschunke/dpa

Nachwuchs bei den selten gewordenen Kiebitzen wird in Bodenheim bei Mainz derzeit dank der engen Zusammenarbeit eines Landwirts mit Tierschützern aufgezogen. Eigentlich war im Rahmen eines Schutzprojekts im Laubenheimer-Bodenheimer Ried ein Areal an einem Weiher zum Schutz von Gelegen der gefährdeten Vögel eingezäunt worden. Doch die Vögel ließen sich in diesem Jahr auf einem nahen Acker nieder, so dass kurzfristig umdisponiert werden musste.

Auf diesem Acker baut Landwirt Peter Acker Zuckerrüben an. Er verzichtet nun auf die Bewirtschaftung der Teile mit Kiebitz-Nestern, es geht um rund 7000 Quadratmeter. Dafür wird er Ausgleichszahlungen von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd bekommen. Wie viel Geld das ist, weiß er noch nicht, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. Trotzdem habe er nicht lange überlegen müssen, ob er helfe. Schon sein Vater habe ihm beigebracht, dass mit den Maschinen um Kiebitze herumgefahren werden müsse. Auf dem Familienbetrieb sei schon immer sorgsam mit den Vögeln umgegangen worden.

Wenn Bruten gefährdeter Bodenbrüter, dazu zähle der Kiebitz, in landwirtschaftlichen Kulturen festgestellt würden, die mit der Bewirtschaftung der Fläche kollidierten, könne von der Oberen Naturschutzbehörde ein sogenannter Erschwernisausgleich oder eine Entschädigung für festgelegte Bereiche gewährt werden, erklärte die SGD Süd in Neustadt an der Weinstraße.

In zahlreichen Fällen sei am Ende aber keine Erstattung erforderlich, weil der Vogelnachwuchs vor der Ernte flügge werde. «Bei absehbaren Ernteausfällen kann der Minderertrag auch auf Grundlage der aktuellen Marktpreise erstattet werden», hieß es von der SGD Süd, die für den südlichen Teil von Rheinland-Pfalz und damit für das Gros der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Land verantwortlich ist. 2023 beispielsweise habe die Gesamtsumme der Zahlungen bei unter 1000 Euro gelegen.

Das Schutzprojekt südlich von Mainz wird von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz verantwortet. Der zufolge ist der Bestand des Vanellus vanellus, also des Kiebitz, wegen intensivierter Landwirtschaft und der Trockenlegung feuchter Wiesen in den vergangenen Jahrzehnten stark zurückgegangen. In den 2000er-Jahren habe es einen regelrechten Zusammenbruch der Population gegeben. Europaweit, aber auch in Rheinland-Pfalz, seien 90 Prozent des Bestands verschwunden - im Hunsrück, in der Eifel oder der Westpfalz gebe es gar keine Kiebitze mehr. Längst steht der Vogel auf der Roten Liste der Brutvögel in Rheinland-Pfalz.

Umso wichtiger sind Erfolge wie nun südlich von Mainz. Projektleiter Gerardo Unger Lafourcade spricht von einem Musterbeispiel dafür, wie Naturschutz und Landwirtschaft zusammenarbeiten können. Um die Kiebitze zu schützen, hätte es nicht genügt, die Gelege nur zu umfahren. Beim Umpflügen des Bodens gelangten auch Würmer oder Mäuse an die Oberfläche, was Raubtiere wie den Fuchs oder Dachs anziehe und damit eine Gefahr auch für die Kiebitze bringe. Entsprechend wurden die Gelege eingezäunt - mit Erfolg. Mittlerweile seien mindestens zwölf Jungtiere gesichtet worden, sagte Lafourcade. «Es läuft optimal.»

© dpa
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