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Scharfe Kritik an Premier Sunak im Parthenon-Streit

Wohin gehören die Friesteile des Parthenon? Der Streit schwelt seit Jahren, nun ist er eskaliert. Für Kommentatoren ist weitestgehend klar, wer daran Schuld trägt.
Akropolis
Die Akropolis mit dem Parthenon auf einem Felsen oberhalb von Athen. © Soeren Stache/dpa

Der Eklat um die Rückgabe von Kunstschätzen aus dem British Museum an Griechenland könnte nach Ansicht von Kommentatoren den britischen Premierminister Rishi Sunak schädigen. Medien in beiden Ländern nannten Sunaks kurzfristige Absage eines Treffens mit seinem griechischen Kollegen Kyriakos Mitsotakis «peinlich», «kindisch» und «unprofessionell».

«Es war ein unglückliches Ereignis», sagte Mitsotakis am Mittwoch. Aber: «Dadurch wurde die gerechte Forderung Griechenlands nach der Wiedervereinigung der Parthenon-Skulpturen nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auch in der Weltöffentlichkeit noch bekannter.»

Andere griechische Politiker zeigten sich weitaus empörter. Die britische «Times» zitierte Außenminister Giorgos Gerapetritis mit den Worten, die Ausladung sei unerhört. «Es ist eine massive diplomatische Taktlosigkeit. Selbst Israel und die Hamas kommunizieren.» Wirtschaftsminister Adonis Georgiadis kommentierte, die Forderung nach der Rückgabe der Kunstschätze sei «die Meinung von elf Millionen Griechen und vielen Millionen Menschen in aller Welt».

Der britische Premier keilte seinerseits gegen Mitsotakis aus. «Es war klar, dass der Zweck des Treffens nicht darin bestand, substanzielle Fragen für die Zukunft zu diskutieren, sondern vielmehr, sich zu profilieren und Probleme der Vergangenheit neu zu verhandeln», sagte Sunak im Parlament in London. Oppositionsführer Keir Starmer warf dem Premier vor, er habe den griechischen Regierungschef demütigen wollen.

Premier verärgert

Sunak hatte ein für Dienstag geplantes Treffen mit Mitsotakis kurzfristig abgesagt. Offensichtlich war der Premier verärgert über ein BBC-Interview, in dem der Grieche erneut gefordert hatte, London solle die Friesteile des Parthenon-Tempels der Akropolis zurückgeben. Es sei, als würde man die «Mona Lisa» teilen und jeweils eine Hälfte im Pariser Louvre und im British Museum zeigen, so Mitsotakis.

Downing Street verteidigte die Absage damit, dass Mitsotakis mit dem Interview eine Absprache gebrochen habe, das Thema nicht öffentlich anzusprechen. Doch auch in seiner Konservativen Partei wurde Sunak kritisiert. Die Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Alicia Kearns, sagte, das Vorgehen sei schwer zu verstehen.

Der Streit um den Besitz der Altertümer währt seit Jahrzehnten. Der Parthenon-Tempel («Jungfrauengemach») ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands. Der britische Diplomat Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Marmorplatten und -skulpturen des Parthenon-Frieses abbauen und nach England bringen lassen. Dort verkaufte er sie 1816 an das Britische Museum. Athen spricht von Diebstahl.

© dpa ⁄ Alexia Angelopoulou und Benedikt von Imhoff, dpa
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