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Buchsbaumzünsler bedroht historische Gehölze

Kahlgefressenes Gehölz statt satten Grüns. In vielen Berliner Parks und Gärten hat der Buchsbaumzünsler wieder zugeschlagen. Einige historische Bestände sind gänzlich bedroht.
Der Buchsbaumzünsler in Parks und Gärten
Ein vom Buchsbaumzünsler befallener Busch steht im Schlossgarten Charlottenburg. © Fabian Sommer/dpa

Der Buchsbaumzünsler hat in Berlin wieder deutliche Schäden hinterlassen. An vielen der immergrünen Sträucher in Parks und Gärten ist von Grün keine Spur mehr. Auch historische Anlagen mit wertvollen Beständen sind betroffen. «Wie in den vergangenen Jahren sind auch aktuell alle SPSG-Gärten vom Buchsbaumzünsler befallen», sagte Frank Kallensee, Sprecher der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG). Schäden seien auch in den Gärten der Welt zu verzeichnen, sagte eine Sprecherin. Nicht nur der aus Asien stammende Falter macht den Pflanzen zu schaffen, sondern auch Krankheiten.

Freiwachsende Buchsbäume in Gehölzbeständen seien inzwischen bedroht, so SPSG-Sprecher Kallensee. «Buchsbaum kann an diesen Standorten nicht ersetzt werden, weil es keine wirkliche Alternative gibt.» Die bedeutendsten Bestände stehen demnach auf der Pfaueninsel. Dort wachsen mehrere Hundert Buchsbäume, die 150 bis 200 Jahre alt sind. «Auch im Park Sanssouci prägen Buchsbäume, die auf Pflanzungen von Peter Josef Lenné zurückgehen, das Bild», so der Sprecher. Darüberhinaus seien im Park Charlottenburg Buchsbäume befallen.

In den Anlagen der Grün Berlin sind laut Sprecherin vor allem die Gärten der Welt betroffen. Dort sei der Schädling im Italienischen Renaissancegarten und im Englischen Garten aktiv. «Dabei sind vorrangig Heckenpflanzungen betroffen, weswegen sich die genaue Zahl der betroffenen Pflanzen nicht beziffern lässt, ebenso wie die Höhe der Schäden», berichtete die Sprecherin. Vier größere Buchsbaumkugeln seien aus dem Bestand entfernt worden.

Laut Berliner Pflanzenschutzamt prägt der Buchsbaum seit dem Barock Parks und Gärten ebenso wie Friedhöfe und Bauern- oder Hausgärten. «Seine Anspruchslosigkeit, das immergrüne kleine Laub und die Eignung zum Formschnitt machten ihn zum einzigartigen, unersetzlichen Busch oder zur Heckenpflanze», hieß es. Doch seit einigen Jahren seien Bestände je nach Standort stark durch Ausfälle durch das Buchsbaumtriebsterben und den Fraß des Buchsbaumzünslers betroffen.

Der aus Asien eingeschleppte Schmetterling, dessen Raupen die Sträucher kahlfressen, wurde 2014 in Berlin entdeckt. 2017 konnte laut Umweltverwaltung ein flächendeckender Befall im gesamten Stadtgebiet festgestellt werden.

Mit verschiedenen Mitteln versucht man, den Schädling zu bekämpfen. «In Abstimmung mit dem Pflanzenschutzamt werden hier die betroffenen Buchsbäume und Hecken mit Pflanzenschutzmitteln gespritzt», so die Grün-Berlin Sprecherin. Geschädigte Pflanzen würden auch durch neue Buchsbäume ersetzt. Es sei zudem geplant, neue, resistente Sorten auszuprobieren, wenn sich diese ausreichend bewährt und am Markt etabliert haben.

Die Gärtner der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten versuchen unter anderem mit regelmäßiger Düngung und starkem Rückschnitt die Schäden einzudämmen. Außerdem haben sie bereits verschiedene Alternativen getestet: Unter anderem die Japanische Stechpalme «Stokes». Allerdings mussten die Pflanzen laut Sprecher wegen erheblichen Pilzbefalls wieder entfernt werden. Getestet wurde zudem die Grüne Polsterberberitze «Nana», auch ohne Erfolg. Neue, resistente Buchsbaum-Züchtungen werden laut Kallensee voraussichtlich im Neuen Garten und in Charlottenburg erprobt.

© dpa
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