Einen anständigen Abschied wünscht sich der schwer gebeutelte SV Darmstadt 98 zum Abschluss der Bundesliga-Saison. «Es geht darum, sich an die Ehre zu packen. Ich erwarte, dass jeder noch mal alles in die Waagschale wirft, um ein vernünftiges Spiel abzuliefern», sagte Trainer Torsten Lieberknecht vor der Partie des Absteigers am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausgerechnet beim Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund.
Angesichts der letzten Auftritte und der neuesten Ausfälle haben die Lilien-Fans kaum Hoffnung, dass ihr Club am 34. Spieltag doch noch den lange ersehnten vierten Saisonsieg landet. Mittelfeldspieler Fabian Nürnberger muss an der Schulter operiert werden und fällt monatelang aus. «Da fällt uns jetzt schon mal jemand weg, der eigentlich in der nächsten Saison eine Stütze sein sollte», klagte Lieberknecht am Donnerstag.
Zudem hat sich Angreifer Luca Pfeiffer, der bis zum 30. Juni vom VfB Stuttgart ausgeliehen ist, im Training den Mittelfuß gebrochen. Zu den weiteren Ausfällen gehören unter anderem der gelbgesperrte Jannik Müller, Gerrit Holtmann (Rückenproblemen), Aaron Seydel (Infekt) und der schwer am Knie verletzte Kapitän Fabian Holland.
Weniger als drei Saisonsiege hatten in einer Bundesliga-Saison nur Tasmania Berlin 1965/66 und Wuppertal 1974/75 mit jeweils zwei. Das abgeschlagene Schlusslicht aus Darmstadt war zuletzt am Böllenfalltor mit 0:6 gegen die TSG Hoffenheim untergegangen. «Wir haben ein Spiel abgeliefert, was auch dem Rahmen nicht würdig war. Das haben wir alle komplett in den Sand gesetzt», meinte Lieberknecht am Donnerstag rückblickend.