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Impfstoffproduktion in Afrika: Geht nicht um Tempo

In der Corona-Pandemie stellte Biontech sein Konzept modularer Produktionsstätten für mRNA-Impfstoff vor. Nun steht das Herzstück einer ersten solchen Anlage in Ruanda - und zieht schon lange vor Produktionsstart die Aufmerksamkeit auf sich.
Biontech
Das Biontech-Logo steht auf einem Lager. © Sebastian Gollnow/dpa

Das Pharmaunternehmen Biontech will beim Aufbau seiner ersten Impfstoff-Produktionsstätte in Afrika nicht nur auf Schnelligkeit setzen. «Wir wollen in Afrika Personal ausbilden», sagte Unternehmenschef Ugur Sahin in Kigali der Deutschen Presse-Agentur. Mit Blick auf Künstliche Intelligenz (kurz: KI oder AI) fügte er hinzu: «Auch AI-Expertise und Digitalisierung sind uns hier wichtig.»

In Ruandas Hauptstadt stellte Sahin am Montag in Anwesenheit von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ein Herzstück der im Bau befindlichen ersten Produktionsstätte des Mainzer Unternehmens für mRNA-Vakzine auf dem Kontinent vor. In dem modular aufgebauten Komplex sollen von 2025 an Impfstoffe für den afrikanischen Markt hergestellt werden.

Nach Angaben des operativen Geschäftsführers Sierk Poetting wird es 2025 in Kigali zunächst Testproduktionsläufe geben. Biontech plant 2025 mit 100 Mitarbeitern in Kigali, die Investitionen beziffern die Mainzer auf rund 150 Millionen US-Dollar (rund 138 Mio. Euro).

«Im Grunde entwickeln wir gerade ein neues modularisiertes System, das künftig schneller aufgebaut werden könnte», erklärte Poetting. Das Unternehmen spricht von «Biontainern» - einem Kunstwort aus Biontech und Container. «Das ist wie in der Automobilindustrie, wo es auch standardisierte Werke gibt.»

Welcher mRNA-Impfstoff zum Start in Kigali hergestellt wird, steht noch nicht fest. «Bei den jeweiligen Impfstoffkandidaten gegen Malaria, Mpox und Tuberkulose sind wir in der klinischen Testung», sagte Sahin. Bei denen gegen Tuberkulose und Malaria brauche es noch einige Jahre. «Die Entwicklung des Mpox-Impfstoffs könnte je nach Bedingungen schneller gehen.»

Es sei wichtig, in Kigali auch die Herstellung des Covid-19-Impfstoffs zu trainieren. «SARS-CoV-2 ist ein Erreger, der sich ständig wandelt», sagte Sahin. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Impfstoffe zunächst dort verwendet würden, wo sie hergestellt würden. «Regionale Produktionsstätten können helfen, die Phase des Impfstoffmangels in anderen Erdteilen zu adressieren.»

Prinzipiell denkbar sei bei einer anderen Ausstattung künftig auch die Herstellung therapeutischer Krebs-Impfstoffe, an denen Biontech arbeitet. Sahins Hoffnung: «Bis 2030 kann es die ersten zugelassenen therapeutischen Krebs-Impfstoffe geben.»

mRNA-Impfstoffe erlebten in der Corona-Pandemie ihren Durchbruch. Im Gegensatz zu manchen herkömmlichen Impfstoffen enthalten sie keine abgeschwächten oder abgetöteten Viren, sondern eine Art Bauanleitung, die mRNA, für einen Bestandteil des Erregers. Dadurch wird - grob gesagt - das Immunsystem angeregt, Abwehrstoffe zu bilden.

© dpa
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