Der 32 Jahre alte Angeklagte gab zu Prozessbeginn am Freitag die Schläge zu. Er habe seinem Freund helfen wollen.
Der 60-Jährige sagte als erster Zeuge, er sei am Morgen des 29. Mai vergangenen Jahres auf dem Weg zur Arbeit gewesen. Als er auf die U-Bahn wartete, habe er sich umgedreht und drei Männern zugerufen: «Müsst ihr so laut telefonieren?» Einer aus der Gruppe sei sofort mit erhobener Faust auf ihn zugekommen. Aus Angst habe er den Kaffeebecher geworfen, den er gerade in der Hand hatte. «Da kamen auch seine beiden Freunde, zu dritt traten sie mich zusammen - wegen so einer Lappalie», so der 60-Jährige. Ein anderer Fahrgast habe ihm am Ende aus dem Gleisbett geholfen.
Die Staatsanwaltschaft geht in ihrer Anklage von gefährlicher Körperverletzung aus. Das Landgericht hat das Verfahren im Fall des 29-Jährigen allerdings wegen versuchten Totschlags eröffnet. Der Verteidiger des Hauptangeklagten erklärte, sein Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der 29-Jährige, der sich seit Juli 2023 in Haft befindet, muss sich in dem Prozess zudem wegen Drogenhandels und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verantworten. Die Verhandlung wird am 30. Januar fortgesetzt.