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Uni erforscht menschliches Verhalten: Wohnungen als KI-Labor

Wohnen in einem KI-Labor? Die Uni Bayreuth hat zwei fast ganz normale Wohnungen eingerichtet, um dort menschliches Verhalten zu erforschen und damit auch Rückschlüsse auf die Gesundheit zu ziehen. Wie «Big Brother»? Nein, sagen die Verantwortlichen.
Live-In-Lab zur Forschung mit Künstlicher Intelligenz
Doktorand Renato Mio räumt ein Bett auf, während er Bewegungssensoren trägt. © Daniel Vogl/dpa

Es soll um den ganz normalen Alltag gehen: Putzen, kochen, essen, fernsehen, lesen, auf die Toilette gehen - was man eben so macht in seiner Wohnung. Die Uni Bayreuth hat in zwei Wohnungen in Kulmbach ein Labor eingerichtet, um mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) das alltägliche Verhalten von Menschen zu erforschen.

Man wisse so viel über die menschliche Genetik, aber «so wenig über unsere Umwelt und unser Verhalten in ihr», sagte der Wissenschaftler Aldo Faisal am Montag in Kulmbach. Er hat die Professur für Digital Health mit Schwerpunkt Data Science an der Uni Bayreuth und eine weitere Professur am Imperial College in London inne - für KI und Neurowissenschaften. Von den Erkenntnissen erhoffe man sich einen «wichtigen Beitrag zur Erforschung menschlicher Gesundheit».

Die Alltagshandlungen in den Wohnungen sollen mit Hilfe von KI analysiert werden, die Datenerhebung funktioniert zum Beispiel über Realsense-Kameras, intelligente Körpersensoren und Radarsensoren. Also kein «Big Brother», wie Faisal betonte. Es handele sich nicht um fotografische Kameras. Die Privatsphäre der Teilnehmenden werde gewahrt.

Es würden beispielsweise Sensoren genutzt, die die Luftqualität und die chemische Verschmutzung in der Luft messen. «Diese Messungen erlauben es uns, uns ein ganzheitliches, holistisches Bild zu machen von Menschen in ihrem täglichen Leben und wie sie auf ihre Umgebung reagieren.» Die Forschungsfragen seien vielfältig. Werden Menschen müder, wenn die Luft sich verschmutzt, ohne dass sie es merken? Wie wirkt sich Luftverschmutzung durch Kochen in der Wohnung aus? Welche Interventionen funktionieren, um den Wasserverbrauch zu reduzieren? «Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesteckt», sagte Faisal.

KI im Gesundheitsbereich einzusetzen, sei «substanziell präziser» als Laborwerte oder die Patientenbeobachtungen im Krankenhaus. «Wir sind mathematisch gesehen doppelt so präzise für jeden einzelnen Patienten wie alles, was bisher da war. Wenn Sie zum Arzt gehen oder einen Labortest machen, dann werden Sie mit dem Durchschnitt verglichen, mit dem Durchschnitt des Laborwerts oder der durchschnittlichen Analyse Ihres Arztes. Und unsere KI vergleicht Sie mit sich selbst, also wie Sie sich verändert haben. Und das ergibt ganz andere Möglichkeiten in der Therapie, in der Entwicklung von Arzneimitteln.»

Nach Uni-Angaben gehört das Live-In-Lab in Kulmbach zu den führenden Laboren in Europa zur digitalen Erforschung menschlichen Verhaltens in der häuslichen Umgebung.

© dpa
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