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Empörung und Drohungen: Freital sagt Holocaust-Gedenken ab

Zum Holocaust-Gedenken in Freital hatte dieses Jahr ein AfD-Politiker die Rede halten sollen. Daran gab es heftige Kritik. Nun hat die Stadt die Reißleine gezogen und die Veranstaltung abgesagt.
Uwe Rumberg
Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg bei einem Presstermin. © Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Nach Empörung über die geplante Rede eines AfD-Politikers beim Holocaust-Gedenken im sächsischen Freital hat die Stadt die Veranstaltung abgesagt. «Ich sehe die Gefahr, dass die Sicherheit der Veranstaltung und der Teilnehmer nicht zu gewährleisteten ist», erklärte Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Konservative Mitte) am Freitag. Störaktionen seien nicht auszuschließen. Er sprach von diffusen Bedrohungen und Beschimpfungen gegenüber Teilnehmern und unbeteiligten Mitarbeitern im Rathaus. «Unter diesen Umständen ist für mich ein würdiges und friedliches Gedenken nicht möglich.»

In Freital bei Dresden wechseln sich nach Angaben der Stadt seit Jahren die Stadtratsfraktionen bei den Reden am Holocaust-Gedenktag ab. In diesem Jahr wäre demnach turnusmäßig die AfD an der Reihe gewesen. Der Ältestenrat hatte dies in einer Sondersitzung am Montag bestätigt. Die AfD in Sachsen wird vom Verfassungsschutz als «gesichert rechtsextrem» eingestuft.

Scharfe Kritik an dem Vorhaben gab es etwa vom Internationalen Auschwitz Komitee. Für Überlebende des Holocausts wirke dies schamlos und makaber, hatte Vizepräsident Christoph Heubner erklärt. Vertreter der AfD hätten die Verbrechen der Nazijahre wiederholt bagatellisiert und für irrelevant erklärt. Linke, SPD und Grüne in Freital hatten sich ebenfalls distanziert und einen «demokratischen Spaziergang» samt Lesung als Reaktion darauf angekündigt.

Am Sonnabend (27. Januar) jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz im Jahr 1945. An dem Tag wird vielerorts der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht.

Mit der Absage in Freital solle Schaden von der Veranstaltung und dem aufrichtigen Erinnern abgewendet werden, erklärte Oberbürgermeister Rumberg. Diesen Schritt zu gehen sei traurig, aus seiner Sicht aber das Vernünftigste. Er selbst werde im Laufe des Tages im Stillen einen Kranz am Denkmal niederlegen und der Opfer des NS-Regimes gedenken, kündigte der Oberbürgermeister an.

© dpa
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