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Unfall nach Flucht: Prozess wegen versuchten Mordes

Eine Radfahrerin wird schwer verletzt, als plötzlich ein Auto in die Kreuzung einfährt. Der Fahrer soll ohne Führerschein und mit falschen Kennzeichen unterwegs gewesen sein. Nun beginnt der Prozess.
Kriminalgericht Moabit
Schilder weisen die Staatsanwaltschaft Berlin und das Landgericht Berlin aus. © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Weil er auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle eine Radfahrerin erfasst und schwer verletzt haben soll, steht ein Autofahrer vor dem Berliner Landgericht. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord. Der 30-Jährige war laut Anklage zunächst vor einer Verkehrskontrolle in Falkensee (Havelland) mit hoher Geschwindigkeit geflohen. Wenig später habe er eine damals 67 Jahre alte Radfahrerin erfasst. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft nahm er bei seiner Fahrweise den Tod der Frau billigend in Kauf. Die Verteidiger des Angeklagten erklärten am Dienstag zu Prozessbeginn, ihr Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern.

Der aus Serbien stammende Angeklagte war laut Ermittlungen ohne gültige Fahrerlaubnis und mit gefälschten Kennzeichen an seinem Wagen unterwegs. Auch der erforderliche Versicherungsschutz habe gefehlt. Als ihn zwei Polizisten am Nachmittag des 4. Mais 2022 kontrollieren wollten, gab er den Angaben zufolge Gas und fuhr in Richtung Spandau. Obwohl er erst per Signal am Einsatzfahrzeug zum Anhalten aufgefordert worden sei, habe er seine Fahrt fortgesetzt, «um das Entdecken der falschen Kennzeichen, des fehlenden Versicherungsschutzes und der fehlenden Fahrerlaubnis zu verhindern», so die Staatsanwältin.

Unter Einsatz von Blaulicht und Martinshorn hatten zwei Brandenburger Polizisten die Verfolgung aufgenommen. Es sei ihnen allerdings nicht gelungen, zu dem 30-Jährigen aufzuschließen, heißt es in der Anklage. Dieser habe auf einem Weg mit zulässiger Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 fortlaufend beschleunigt bis zu einer Geschwindigkeit von rund 80 Kilometern pro Stunde. Als er auf den Finkenkruger Weg in Spandau eingebogen sei, habe er die vorfahrtsberechtigte Radfahrerin erfasst.

Mit schweren Kopfverletzungen und mehreren Frakturen kam die inzwischen 69-Jährige in ein Krankenhaus. An den Unfall habe sie kaum Erinnerung, sagte die Rentnerin nun vor Gericht. «Ich weiß noch, dass ich flog», schilderte sie. Mehrere Wochen sei sie im Krankenhaus behandelt worden. «Ich war dann lange auf einen Rollator angewiesen.» Sie sei noch immer in Behandlung.

Der Angeklagte wurde im Juli vorigen Jahres festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. In einem Brief an die 69-Jährige soll er um Entschuldigung gebeten und ein Schmerzensgeld in Höhe von 3000 Euro angeboten haben. Der Prozess wird am 23. Februar fortgesetzt.

© dpa
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