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Gedenken an die Opfer des NS-Völkermordes an Sinti und Roma

81 Jahre nach dem «Auschwitz-Erlass» ist in der Gedenkstätte Sachsenhausen der Opfer des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma gedacht worden. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rosa, warnte dort in einer Gedenkstunde am Freitag vor einem wieder wachsenden Antisemitismus und Antiziganismus in Deutschland: «Es bereitet mir große Sorge, dass dieser Hass ein solches Ausmaß annimmt und auch Fälle von Übergriffen und Gewalt sich wieder häufen», sagte er. Die gesamte Gesellschaft sei aufgerufen, dem entgegenzutreten.
Bundesrat
Der Bundesrat gedenkt heute der Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes an den Sinti, Roma und Jenischen. © Christoph Soeder/dpa

«Das Wissen unserer Gesellschaft um den Holocaust an 500.000 Sinti und Roma und sechs Millionen Jüdinnen und Juden ist eine Verpflichtung für unsere gesamte Gesellschaft und damit unseren Rechtsstaat», betonte Rose. «Letztendlich ist der Schutz von Minderheitenrechten ein Eintreten für den Schutz der demokratischen Grundrechte aller Menschen.»

An der Gedenkstunde nahm auch der deutsche Sinto Christian Pfeil teil, der den Völkermord im Ghetto Lublin überlebt hatte. «Wir dürfen nicht zulassen, dass heutige Nazis die Meinungsfreiheit missbrauchen, um ihre Hetze zu verbreiten», mahnte er. «Wo die Menschheitsverbrechen und damit die historischen Tatsachen geleugnet werden, gilt es, dem mit allen Mitteln der Justiz und des Rechtsstaats entgegenzutreten.»

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow sagte: «Der Völkermord an den Sinti und Roma wird bis heute oft nicht nur «vergessen», sondern auch aktiv negiert - ein erinnerungspolitischer Frevel. - Unsere Verantwortung ist es, an die NS-Verbrechen an Sinti und Roma, ihre jahrhundertelange Ausgrenzung, an Verfolgung und Gräuel zu erinnern.»

Am 16. Dezember 1942 hatte SS-Reichsführer Heinrich Himmler den sogenannten Auschwitz-Erlass unterzeichnet, der die Deportation aller im Deutschen Reich lebenden Sinti und Roma anordnete. Mehr als 10.000 deutsche Sinti und Roma waren betroffen. Rund 1000 von ihnen waren zwischen 1936 und 1945 im KZ Sachsenhausen inhaftiert.

© dpa
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