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Studie: In NRW fehlen mehr als 100.000 Kita-Plätze

Der Mangel ist schon länger bekannt - und doch gibt es noch immer zu wenig Kita-Plätze, es fehlt Personal. Vor allem für die jüngeren U3-Kinder ist die Lücke groß. Dabei gibt es auch für sie einen Rechtsanspruch auf Betreuung.
Kita
Eine Praktikantin liest in einer Kita Kindern vor. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

In Nordrhein-Westfalen fehlen einer Studie zufolge rund 110.400 Kita-Plätze - trotz Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz. Vor allem bei den jüngeren Kindern unter drei Jahren kann der Betreuungswunsch der Eltern häufig nicht erfüllt werden, wie aus dem «Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme» der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Es brauche viel mehr Personal. Gewerkschaften kritisierten eine dramatische Entwicklung und forderten die Politik in Bund und Land auf, das Thema zur «Chefsache» zu machen.

«Nordrhein-Westfalen kann den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nach wie vor nicht bedarfsgerecht erfüllen», betonte Bildungsexpertin Kathrin Bock-Famulla am Dienstag in Gütersloh. Damit fehle vielen Jungen und Mädchen ein Zugang zu frühkindlicher Bildung. Für die Eltern sei es umso schwieriger, Familie und Beruf zu vereinbaren. Seit 2013 besteht für Kinder nach ihrem ersten Geburtstag ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Für Jungen und Mädchen ab drei Jahren gilt dieser schon seit 1996.

Bei den unter Dreijährigen sind knapp 30 Prozent in einer Kindertagesbetreuung, tatsächlich wünschen sich aber 48 Prozent der Eltern einen Platz. Bei den Jungen und Mädchen ab drei Jahren liege die Betreuungsquote bei 91 Prozent, der Bedarf liege bei 95 Prozent. Beim Qualitätsmerkmal Personalschlüssel brauche es ebenfalls Verbesserung: Das empfohlene Verhältnis von einer Erzieherin für drei unter Dreijährige werde mit einem tatsächlichen Verhältnis von einer Vollzeitfachkraft für 3,6 Krippenkinder unterschritten. Für die älteren Jungen und Mädchen laufe es mit einer Fachkraft für acht Kinder ebenfalls noch nicht optimal.

Die Gewerkschaft Verdi kündigte für diesen Donnerstagmorgen eine Mahnwache vor der Düsseldorfer Staatskanzlei an. Schon seit Mitte Oktober rufe man bundesweit zu wöchentlichen Mahnwachen auf, um auf die problematische Personalsituation in den Kitas aufmerksam zu machen. Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte eine «Attraktivierung des Berufsfeldes Kita». Das Bildungswesen drohe am Personalmangel zu zerbrechen. Es werde nicht ohne bessere Rahmen- und Arbeitsbedingungen gehen, mahnte die Landesvorsitzende Ayla Çelik. «Wenn wir Chancengleichheit ernst nehmen, muss massiv in frühkindliche Bildung investiert werden, weil gute und gelingende Bildung mit einer guten frühkindlichen Bildung anfängt.»

Die Bertelsmann Stiftung empfahl, das pädagogische Personal von Hauswirtschafts- und Verwaltungsaufgaben zu entlasten. Quereinsteiger könnten helfen, es dürfe aber keine Abstriche bei der pädagogischen Qualifizierung geben. Würde man die Kita-Öffnungszeiten auf sieben Stunden senken, könne man bis 2025 den aktuellen Platzbedarf erfüllen. Das müsse allerdings mit Eltern, Trägern und Kommunen abgestimmt werden.

© dpa
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