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In Rheinland-Pfalz fehlen mehr als 27.000 Kita-Plätze

Kein gutes Zeugnis für die rheinland-pfälzische Kita-Landschaft stellt ein Ländermonitor der Bertelsmann-Stiftung aus. Es fehlen Tausende Plätze, es mangelt an Personal. Einem Verbesserungsvorschlag des Monitors erteilt Ministerin Hubig eine Absage.
Kita
Ein Kind spielt in einer Kita. © Sebastian Gollnow/dpa/Illustration

In Rheinland-Pfalz fehlen einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge rund 27 400 Kita-Plätze. Die bräuchte es, um die Bedarfe der Eltern zu decken, hieß es in dem «Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme» der Stiftung. «Rheinland-Pfalz kann den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nach wie vor nicht bedarfsgerecht erfüllen», befand die Studie.

Demnach liegt der Anteil der unter dreijährigen Kinder in Kindertagesbetreuung in Rheinland-Pfalz mit 31 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 36 Prozent. Dabei wünschten sich 49 Prozent der Eltern eine Betreuung für ihr Kind in dieser Altersgruppe. Bei Kindern ab drei Jahren entspreche eine Betreuungsquote von 92 Prozent dem Schnitt in ganz Deutschland, Bedarf hätten 97 Prozent der Eltern.

Von den Kindern in rheinland-pfälzischen Kitas würden drei Viertel in Gruppen mit «nicht-kindgerechten Personalschlüsseln» betreut, teilte die Bertelsmann-Stiftung weiter mit. Demnach sei in Rheinland-Pfalz in Krippengruppen eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft rechnerisch für 3,7 ganztagsbetreute Kinder zuständig. Das sei mehr als der Wert aller westdeutschen Bundesländer von 3,4, die Stiftung empfiehlt derweil ein Verhältnis von eins zu drei.

Ähnlich das Bild in Kindergartengruppen: Hier kommen auf eine Fachkraft in Rheinland-Pfalz rechnerisch 7,9 Kinder bei einem Wert von 7,7 in ganz Westdeutschland und einer Empfehlung der Stiftung von eins zu 7,5. «Es ist davon auszugehen, dass die Kitas in Rheinland-Pfalz aktuell ihren Bildungsauftrag für die Mehrheit der Kinder nicht erfüllen können», betonte Kathrin Bock-Famulla, Expertin für frühkindliche Bildung der Bertelsmann Stiftung.

Um die Situation zu verbessern, brauche es deutlich mehr Personal. Die Stiftung verweist auf den eigenen «Fachkräfte-Radar für Kita und Grundschule», wonach in Rheinland-Pfalz bis 2025 insgesamt 5300 Fachkräfte fehlen. Auch bis 2030 werde es der Prognose zufolge weder gelingen, die Bedarfe der Eltern zu erfüllen, noch die Personalschlüssel auf das West-Niveau zu verbessern. Gleichzeitig sei davon auszugehen, dass noch mehr Eltern ihre Kinder betreuen lassen möchten.

Angesichts dessen müssten Fachkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben entlastet werden, empfahl die Stiftung. Auch die Gewinnung von Quereinsteigern sei wichtig, denkbar sei zudem eine Anpassung der Öffnungszeiten von Kitas auf sechs Stunden täglich. So ließen sich nach Berechnungen des Fachkräfte-Monitors die Bedarfe der Eltern bis 2025 erfüllen und bessere Personalschlüssel erreichen. Ein solches Vorgehen könne aber nur in Abstimmung zwischen Eltern, Träger und Kommune beschlossen werden. Bock-Famulla betonte: «Die Kita-Krise ist so weit fortgeschritten, dass sie neue Antworten erfordert.»

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig lehnt eine Kürzung der Öffnungszeiten ab. «Kinder brauchen ihre Kitas und Eltern brauchen Kindertagesbetreuung», sagte sie nach einer Mitteilung. «Dort, wo längere Betreuungszeiten notwendig sind, wäre eine Kürzung aus unserer Sicht nicht mit dem bundesweiten Rechtsanspruch zu vereinen, sie reduziert pauschal die Bildungs- und Teilhabemöglichkeiten für Kinder und beschränkt massiv die Möglichkeiten der Eltern, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren.»

Insgesamt zeige der Ländermonitor Licht und Schatten, sagte Hubig. Der Platzausbau sei vorangeschritten, der Personalschlüssel habe sich verbessert, die Ausgaben des Landes für frühkindliche Bildung lägen über dem Bundesdurchschnitt. Dennoch müssten sich alle Verantwortlichen noch stärker anstrengen. Der Monitor zeige auch, dass die Betreuungsbedarfe der Eltern in Rheinland-Pfalz trotz des massiven Platzausbaus und der Anstrengungen der Träger und Kommunen noch nicht vollständig gedeckt werden könnten. Auch bleibe die Herausforderung, gut qualifizierte Fachkräfte in ausreichender Zahl zu gewinnen. «Dies können wir nur gemeinsam schaffen.»

© dpa
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