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Niederlage nur bei den Pommes: Kruses Kreisliga-Comeback

Max Kruse hat Wort gehalten. Mit dem Motorroller fährt der einstige Bundesliga-Star nach Spandau zum Berliner Kreisliga-Spiel. Als Kapitän führt er sein neues Team an. Danach «brennen» die Füße.
FSV Spandauer Kickers III - BSV Al-Dersimspor
Comeback mit der 99 auf dem Rücken: Max Kruse (M) von Al-Dersimspor gegen Mathis Grohmann (l) von den Spandauer Kickers. © Soeren Stache/dpa

Alles klappte noch nicht für Max Kruse beim Comeback in der Fußball-Kreisliga. Beim Versuch, vor dem Anpfiff ein paar Pommes mit Mayonnaise für ein Selfie abzustauben, blitze der einstige Bundesliga-Star bei einem Berliner Steppke ab.

Genau ein halbes Jahr nach seinem letzten Profi-Spiel verhalf der 36-Jährige der Reservemannschaft der Berliner Fußball-Amateure von BSV Al-Dersimspor in der Kreisliga A dann immerhin zum Punktgewinn bei der dritten Vertretung der Spandauer Kickers.

«Das war ein ordentliches Spiel. Natürlich muss ich noch ein bisschen ins Training kommen», sagte Kruse nach dem 1:1. «Kunstrasen, ein stumpfer Platz. Die Füße brennen», gestand er.

Mit der Rückennummer 99 hatte er sein Team aus dem Stadtteil Kreuzberg auf den Kunstrasenplatz ganz im Westen der Hauptstadt geführt. Eine Entscheidung des Trainers Güven Akpolat, wie Kruse sagte. Er brauche die Binde sicher nicht. Mit seinen Mitspielern hielt er vor dem Anpfiff vor einigen hundert Zuschauern ein Transparent mit der Aufschrift: «Willkommen in der Kreisliga, Max».

Eckball zum Führungstor

Der Kontakt zu Al-Dersimspor war über einen Freund entstanden. Bei der Kreisliga-Premiere hielt Kruse trotz hoher Temperaturen 90 Minuten durch und schlug den Eckball zur Führung. Beim Elfmeterpfiff gegen sein Team intervenierte er beim Referee. «Quatsch nich' so viel. Dit is keene Bundesliga», schallte es im Berliner Dialekt von der Seitenlinie.

Nach Spandau kam Kruse mit einem Motorroller und schlenderte im Freizeit-Look mit Gucci-Rucksack (Kostenpunkt im Internet: 1544 Euro) entspannt Richtung Umkleidekabine, vor der er seine neuen Kollegen mit Handschlag begrüßte. Total freundlich sei Kruse, berichteten diese. Ein mehrfacher Klassenunterschied - kein Thema. «Ich spiele nicht Fußball, um des Fußball Willens», sagte Kruse. Er wolle einfach mit seinen Freunden Zeit verbringen. In einem Café habe man sich einst kennengelernt, berichteten diese im Kreise von Kruses Frau Dilara, die an der Seitenlinie im rosa Outfit Handy-Videos drehte.

Ein paar Kilo zu viel

Auf dem Platz nahm Kruse seine Lieblingsposition als hängende Spitze ein, wenn auch mit - wie selber eingeräumt - einigen Kilos zu viel. «Er muss halt abnehmen», sagte Mitspieler und Club-Sponsor Erdal Aksu. Zwei bis drei Jahre rechne man mit Kruses Engagement. «Ich bin nicht der Typ, der so weit vorausplant», sagte Kruse.

Der 14-malige Nationalspieler hatte zuletzt für den SC Paderborn in der 2. Liga gespielt, seine letzte Partie für den SCP hatte er am 28. Oktober bei Hertha BSC im Olympiastadion bestritten, nur rund zehn Kilometer von seinem jetzigen Comeback-Ort entfernt. Wenig später folgte die Ankündigung des Karriere-Endes.

Kritik an Löw und Kovac

Anschließend hatte Kruse vor allem mit verbalen Auseinandersetzungen mit seinen Ex-Trainern für Schlagzeilen gesorgt. Joachim Löw aus seiner DFB-Zeit und Niko Kovac als Coach vom VfL Wolfsburg reagierten mit Unverständnis auf Kruses Aussagen. Zudem war der stets streitbare Fußballer auch Teammanager in der Kleinfeld-Liga Baller League und wechselte sich dort auch selbst ein. Das muss er bei Al-Derimspor nicht machen. Er ist als Star und Kumpel gesetzt.

© dpa ⁄ Arne Richter, dpa
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