Die Polizisten waren am Dienstagnachmittag wegen eines Ladendiebstahls zu einem Supermarkt gerufen worden. Nach bisherigen Ermittlungen soll der 30-Jährige mehrere Dosen Bier gestohlen und einer Mitarbeiterin, die dies bemerkte, ins Gesicht geschlagen haben. Als die vier Polizisten den Verdächtigen wenig später stellten, soll er sie mit einem Messer bedroht und einem von ihnen eine Schnittverletzung im Gesicht zugefügt haben. Danach sei der Mann zunächst weggerannt, habe dann aber kehrtgemacht und sei auf die Beamten zugelaufen. Daraufhin hätten mehrere Polizisten Schüsse abgegeben.
«Wer wann wie oft wohin geschossen hat, ist Gegenstand intensiver Ermittlungen», erklärte Oberstaatsanwalt Bremer. Der 30-Jährige sei mehrfach getroffen worden. Gegen ihn wird wegen räuberischen Diebstahls, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Ob sich die beteiligten Beamten strafbar gemacht haben, untersucht aus Neutralitätsgründen die Polizei in Köln. Dabei geht es laut Staatsanwaltschaft vor allem um die Frage, ob die Beamten aus Notwehr handelten. Die Kölner Polizei befragt dazu Zeugen und wertet Videos von Passanten aus. Mit zeitnahen Ermittlungsergebnissen sei nicht zu rechnen.
Der Vorfall in Gummersbach wird auch Thema im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtags. Die SPD-Fraktion hat für die Sitzung am 23. November einen mündlichen Bericht der Landesregierung angefordert.