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Cold Cases in Niedersachsen: Hoffnung auf Aufklärung bleibt

Kann neue Technik für die Aufklärung alter Fälle sorgen? Zumindest die Möglichkeit treibt Ermittler an, Archive nach ungelösten Mordfällen zu durchforsten. Im Hinterkopf haben sie dabei auch die quälende Ungewissheit der Angehörigen.
Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

«Durchsuchungen zu Vermisstenfall von 1992» oder «Polizei nimmt Ermittlungen in Mordfall von 1977 wieder auf» - bei solchen Überschriften aus Niedersachsen keimt immer wieder auch Hoffnung auf. Ermittler nehmen sich sogenannte «Cold Cases» regelmäßig vor, um möglicherweise doch noch Gewissheit zu bekommen. Nach jüngsten Daten aus dem Innenministerium gab es zuletzt 375 solcher Fälle im Land.

Die Cold Cases sind oft ungeklärte Tötungsdelikte oder Vermisstenfälle mit Verbrechenshintergrund. Die jüngsten Daten für ungeklärte Tötungen liegt bei 328, bei den übrigen Fällen handelt es sich um Vermisstensachen, wie der Sprecher des Innenministeriums, Oliver Rickwärtz, sagte. Die Fallzahl stammt ihm zufolge aus dem Jahr 2022 und ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Für 2023 gebe es noch keine Daten, weil die Erhebung nur einmal jährlich durchgeführt werde.

Durch die genannten Überschriften wird aber klar, dass Cold Cases auch 2023 eine wichtige Rolle bei der Ermittlungsarbeit gespielt haben. Erst vor wenigen Tagen wandten sich Ermittler mit Plakaten, Flyern und einer Belohnung von 5000 Euro an Einwohner der Region Hannover, um Hinweise zum Mord an einer 15 Jahre alten Schülerin im Jahr 1985 zu erhalten. Der Leichnam der vermissten Ulla L. war am Nachmittag des 10. Februars 1985 von zwei Spaziergängerinnen gefunden worden.

Für die Bewertung der Arbeit als Erfolg sind aber nicht nur Ermittlung und Verurteilung eines Täters entscheidend, wie Rickwärtz sagte. Eine Wiederaufnahme von Ermittlungen bedeutet nach seinen Worten für die Familien und Freunde der Opfer häufig, dass die Tat nicht in Vergessenheit geraten ist. Das spende Trost und helfe beim Verarbeitungsprozess. In Einzelfällen führt die Bearbeitung eines Falls auch dazu, dass Zusammenhänge mit anderen Verbrechen aufgedeckt werden, sagte Rickwärtz.

Für späte Aufklärung seien vor allem aber neue technische Möglichkeiten - insbesondere bei der Forensik - von großer Bedeutung, sagte der Ministeriumssprecher. Dazu gehören ihm zufolge weiterentwickelte Methoden der DNA-Analyse, die recherchefähige Digitalisierung alter Ermittlungsakten und der Airborne-Laserscan. Mit letzterem ist das Abtasten einer Geländeoberfläche mit einem Laserstrahl von einem Flugzeug aus gemeint. Ohne diese Weiterentwicklungen seien erneute Bearbeitungen von Cold Cases weniger erfolgversprechend.

© dpa
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