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Rechte Szene will Natur- und Umweltschutz für sich einnehmen

Natur- und Umweltschutz sind Themen auch für die rechtsextreme Szene. Was tun, wenn die Diskussion um heimische Pflanzen rassistische Bezüge annimmt? Ein Seminar in Bremen bemüht sich um Antworten.
Braun verfärbte Eichenblätter
Braun gefärbte Blätter sind an einer Eiche zu sehen. © Friso Gentsch/dpa/Archivbild

Die rechte Szene versucht aus Sicht eines Experten, Natur- und Umweltschutz zunehmend für sich einzunehmen. Es seien Ansätze zu beobachten, dieses Thema zu besetzen und anderen Parteien wegzunehmen, warnte Nils Franke, Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Leipzig. «Es ist davon auszugehen, dass diese Vorstöße hier und da verfangen, da rechtsextreme Positionen seit Jahren immer mehr Zustimmung in der Mitte der Gesellschaft finden.» Wie groß die rechte ökologische Szene in Bremen und Niedersachsen derzeit sei, lasse sich nur schwer einschätzen.

Schon während des Nationalsozialismus sei Naturschutz ein Thema gewesen, erläuterte Franke. Die Sprache habe sich seitdem gewandelt, die Ideologie sei jedoch noch immer in den Parteiprogrammen von Rechtsextremen und Rechtspopulisten verankert. So werde etwa Umweltschutz mit Heimatschutz gleichgesetzt und vor einer drohenden Invasion fremder Arten gewarnt.

Mit solch rechtem Gedankengut werde der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) immer wieder konfrontiert, berichtete Katharina Fuchs vom BUND Bremen. «Natürlich setzen wir uns auch für heimische Arten und regionales Saatgut ein.» Aber das bedeute nicht, dass fremde Arten grundsätzlich eine Bedrohung seien. Ein anderes Beispiel seien Eichen, die in den 1930er-Jahren zu Ehren von Adolf Hitler gepflanzt wurden. «Sie sind wirklich sehr widerstandsfähig und klimatechnisch gut angepasst, werden von Rechten aber noch immer gern als Metapher benutzt.»

Die rechtsextreme Szene sei vertraut mit der nationalsozialistischen Geschichte des Naturschutzes, bestätigte Franke. «Auf Naturschutzakteurinnen und -akteure kommt damit ein Thema zu, auf das sie häufig schlecht vorbereitet sind.» Für die Problematik soll nun eine zweitägige Veranstaltung mit dem Titel «Rechte Ideologie und Ökologie - Naturschutz als Instrument?» in Bremen sensibilisieren. Der BUND Bremen, der Denkort Bunker Valentin, das Evangelische Bildungswerk und die Bremische Evangelische Kirche laden alle Interessierte zu einem Vortrag am Freitag (19 Uhr) und zu einem Seminar am Samstag (9 Uhr) ein.

© dpa
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