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Atomausstieg hat nichts mit hohen Stromkosten zu tun

Freunde der Kernkraft betonen gerne, wie klimafreundlich, sauber und günstig Atomstrom ist. Diese Meinung ist aber keinesfalls unumstritten. Die Masse der Experten sieht es völlig anders.
Windkraftanlagen
Windräder drehen sich auf einem Feld im Wind. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Anders als von Teilen der Staatsregierung immer wieder behauptet hat der Atomausstieg im vergangenen Jahr nicht die Stromkosten in Bayern verteuert. «Der Atomausstieg hat überhaupt keine preisliche Auswirkung auf den Strommarkt», teilte Norbert Zösch, Geschäftsführer der Stadtwerke Haßfurt, am Donnerstag im Umweltausschuss des bayerischen Landtags mit. Atomkraftwerke hätten volkswirtschaftlich gesehen sogar die größten Erzeugungskosten, hieß es zudem in der Stellungnahme des Verbraucherservice Bayern. «Lediglich durch die staatliche Subventionierung konnte Atomstrom zu wettbewerbsfähigen Preisen gehandelt werden.»

Viele Kritiker des Atomausstiegs, darunter CSU-Chef Markus Söder, Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sowie weite Teile von Union, FDP und AfD erklären immer wieder, dass Deutschland nur mit der Nutzung der Kernenergie dauerhaft niedrige und verlässliche Energiepreise haben kann. Auch die Bundesnetzagentur hatte aber im vergangenen Jahr bereits die Sorge für unnötig erklärt, dass die Strompreise in Deutschland steigen, seit die letzten Atomkraftwerke vom Netz sind.

Neben Zösch («Der Ausbau der Erneuerbaren wirkt eindeutig preisdämpfend») sprach sich auch die Verbraucherzentrale Bayern ausdrücklich für eine erneuerbare Energieversorgung aus - sie befürworte «grundsätzlich einen raschen Ausbau der erneuerbaren Energien und den damit einhergehenden notwendigen Ausbau der Netzinfrastruktur». Die beschlossenen Klimagesetze der Bundesregierung und des Freistaats Bayern bildeten dabei auch für private Haushalte die Basis für zukunftstragende, verlässliche Entscheidungen und Entwicklungen. Für die Zukunft sei es wichtig, dass die Preise für private Haushalte kalkulierbar und stabil seien. Dazu müssten die Netzentgelte gerecht aufgeteilt werden, die Verbraucher dürften nicht die Hauptlast schultern. Chancen böte hier die Digitalisierung des Strommarkts mit variablen Tarifen.

Eva Fuchs, Vorstandsvorsitzende des Verbraucherservice Bayern, betonte, es sei wichtig, dass die Verbraucher klar verstünden, wie Kosten in der Energieversorgung entstünden. «Die Preise müssen fair und transparent sein», sagte sie. Die Nutzer müssten leicht zwischen den Angeboten und ihren Bedürfnissen wählen können. Die aktuell hohen Energiepreise hätten zudem nur zu einem geringen Teil ihre Ursache in der Energiewende.

Heidemarie Krause-Böhm von der Verbraucherzentrale erklärte, es bedürfe für stabile Preise auch eine effiziente Regulierung der Energiemärkte. In Bayern seien die Preise zu Jahresbeginn zwar gesunken, es werde aber bereits wieder von einigen Anbietern über Preissteigerungen ab März gesprochen.

Einzig der von der AfD geladene Windkraftgegner Volker Tschischke vom Verein Vernunftkraft NRW versuchte in seinen Statements die Windenergie schlechtzumachen. Diese sei alles andere als eine saubere Energieform, das sei nur eine «Scheinwahrheit», da in den Anlagen Öl und auch radioaktive Stoffe verarbeitet seien. Zudem entstehe durch Windräder ein gesundheitsschädlicher Schall.

© dpa
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