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Avatare helfen langzeiterkrankten Schülern

Sie sind gut 30 Zentimeter hoch, haben Mikrofon, Lautsprecher und Kamera und helfen langzeiterkrankten Schülern, trotz Krankheit am Schulunterricht dabei zu sein. Doch die Avatare können noch mehr.
Avatare für langzeiterkrankte Schüler
Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) zeigt nach einer Pressekonferenz den Avatar «Karlsson» in der Aula des Bildungs- und Beratungszentrum Pädagogik bei Krankheit/Autismus (BBZ). © Rabea Gruber/dpa

Mit 18 zusätzlichen «Karlsson»-Avataren kann die Schulbehörde langzeiterkrankten Kindern in Hamburg künftig die Teilnahme am Unterricht ermöglichen. Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) nahm die mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher ausgestatteten weißen Roboter am Donnerstag von der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg in Empfang.

Die Geräte werden im Klassenzimmer aufgestellt. Kinder, die krankheitsbedingt nicht selbst zur Schule gehen können, haben dank der Avatare die Möglichkeit, auf einem Tablet Lehrer, Mitschüler und die Tafel zu sehen. Sie können sich auch melden und am Unterricht teilnehmen.

Langzeiterkrankte Schülerinnen und Schülern verpassten nicht nur viel Unterricht, sondern auch viele Momente des sozialen Miteinanders, sagte Bekeris. «Mit dem Avatar können sie nicht nur schnell wieder am Unterricht teilnehmen, sondern halten den Kontakt zur Klasse und ihren Freundinnen und Freunden.»

Neben der reinen Technik biete das Projekt auch ein pädagogisches Konzept, das die erfolgreiche digitale Reintegration in die Klasse ermögliche. Zudem wirkten sich die Avatare positiv auf die gesundheitliche Entwicklung der Kinder aus, sagte Bekeris. «Ich bin froh, dass wir im Projekt bereits 70 Schülerinnen und Schüler bei der Rückgewinnung der schulischen Alltagsstruktur unterstützen konnten», sagte Bekeris.

Für die 14 Jahre alte Sophia Moldenhauer vom Hamburger Wilhelm-Gymnasium, selbst an Krebs erkrankt, war «Karlsson» während der Chemotherapie eine große Hilfe. «Ich konnte durch den Avatar sehen, ich konnte hören und ich konnte sprechen», sagte sie. Für sie sei damit ein Wunsch in Erfüllung gegangen. «Ich konnte meine Freunde sehen, obwohl ich in der Klinik im Krankenzimmer eingesperrt war. Ich konnte nicht raus, aber ich konnte in der Schule sein, obwohl ich nicht in der Schule war.»

Beate Winkler, Oberärztin auf der Kinder-Onkologie des Universitätskrankenhauses Eppendorf, bestätigt die positive Wirkung des Avatars in der Therapie. Die erkrankten Kinder könnten bis zu zwölf Monate nicht zur Schule gehen. «Früher waren sie nach der Diagnose einfach weg.» Nun könnten sie mittels Avatar weiter Kontakt zur Klasse halten.

Mit der Übergabe der 18 Avatare verfügt die Schulbehörde jetzt über 34 «Karlsson»-Avatare. Die Leitung des Projekts liegt nun beim Bildungs- und Beratungszentrum Pädagogik bei Krankheit/Autismus (BBZ).

Die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg hatte das Projekt vor über zehn Jahren initiiert und allein auf Spenden aufgebaut. «Aus dem kleinen Pilotprojekt ist nun ein wichtiger Teil der psychosozialen Unterstützung von Patienten der Hamburger Kinderkrebsstation geworden», sagte der Geschäftsführer des Förderkreises, Klaus Bublitz. Mit der Übergabe an die Schulbehörde sei es nun dort, wo es hingehöre.

© dpa
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