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Lebenszufriedenheit der Ukrainer in Deutschland steigt

Sie sind überdurchschnittlich gut ausgebildet und häufig alleinerziehend. Ihre Deutschkenntnisse sind viel besser geworden, aber der Arbeitsmarkt bleibt dennoch oft verschlossen.
Reichstag
Kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland gaben 20 Prozent der Ukrainer an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, inzwischen sagen das 27 Prozent. © Carsten Koall/dpa

Rund eine Million Menschen sind seit dem Angriff Russlands aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Trotz eines hohen Bildungsniveaus hat bislang lediglich jede fünfte zugewanderte Person im Haupterwerbsalter eine Arbeit gefunden. Vier von zehn Menschen sind entweder alleinerziehend oder Kinder von Alleinerziehenden. Diese Daten gehen aus vorläufigen Ergebnissen der Wanderungsstatistik und Vorabergebnissen des Mikrozensus hervor, die das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden veröffentlichte.

Die Lebenszufriedenheit der Geflüchteten hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren deutlich gesteigert, wie aus einer Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hervorgeht, die ebenfalls am Mittwoch vorgestellt wurde. Kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland gaben 20 Prozent an, mit ihrem Leben zufrieden zu sein, inzwischen sagen das 27 Prozent. Auf einer Skala von null bis zehn lag der Durchschnittswert bei 6,2 - in Deutschland lag dieser Wert vor der Pandemie bei 7,5.

Gut ausgebildet und oft alleinerziehend

Das Statistische Bundesamt bezifferte die Nettozuwanderung aus der Ukraine im Jahr 2022 und im ersten Halbjahr 2023 auf rund eine Millionen Menschen. 61 Prozent dieser Menschen waren den Angaben nach weiblich; zählt man nur die Erwachsenen, waren es sogar 69 Prozent. 15 Prozent aller Frauen waren alleinerziehend, jedes vierte Kind wuchs mit nur einem Elternteil auf. Damit lebten zusammengerechnet 40 Prozent der Menschen aus der Ukraine in Alleinerziehenden-Familien - in der deutschen Gesamtbevölkerung waren es nur acht Prozent.

«Bemerkenswert ist bei den aus der Ukraine eingewanderten Personen der hohe Anteil von akademischen Bildungsabschlüssen», berichteten die Statistiker. In der Haupterwerbsphase zwischen 25 und 59 Jahre hatten 45 Prozent einen akademischen Berufsabschluss - in der Gesamtbevölkerung Deutschlands waren es nur 27 Prozent. Der Anteil der akademisch Gebildeten war bei Frauen (48 Prozent) höher als bei Männern (37 Prozent).

Problem Arbeitsmarkt

«Trotz des hohen Qualifikationsniveaus war die Erwerbsbeteiligung der seit Anfang 2022 aus der Ukraine Eingewanderten deutlich geringer als in der Gesamtbevölkerung», sagten die Statistiker. In der Haupterwerbsphase waren lediglich 19 Prozent der Eingewanderten aus der Ukraine erwerbstätig. In der deutschen Gesamtbevölkerung war die Quote in dieser Altersgruppe mehr als vier Mal so hoch.

Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung fand knapp die Hälfte der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer eine Arbeit, die ihrem Status entspricht. Die andere Hälfte hat sich beruflich verschlechtert. Zuletzt sei die Erwerbstätigenquote mit jedem Monat um etwa einen Prozentpunkt gestiegen.

Wohlbefinden steigt

Das Wohlbefinden hängt der BiB-Studie zufolge unter anderem mit der Wohnsituation zusammen: In Gemeinschaftsunterkünften ist die Zufriedenheit deutlich geringer. Zweiter Punkt ist die Sprache: «Je besser die Deutschkenntnisse, desto höher die Lebenszufriedenheit», erklärte Studienleiter Andreas Ette. Die Hälfte der Erwachsenen gab an, gute oder mäßige Deutschkenntnisse zu haben, 33 Prozentpunkte mehr als im Spätsommer 2022 - für das BiB ein Beweis, «dass sich Investitionen in Integrations- und Sprachkurse lohnen».

Auch die Lebenszufriedenheit der aus der Ukraine geflüchteten Kinder und Jugendlichen hat sich der Studie zufolge verbessert. Negativ auf das Wohlbefinden wirkte sich aus, wenn ein Elternteil noch in der Ukraine war und wenn die Familie keine eigene Wohnung hatte. Einen positiven Effekt hatten Freizeitangebote.

Um die Situation für Mütter weiter zu verbessern, müssten die Kinderbetreuungsmöglichkeiten ausgebaut werden, sagte BiB-Direktorin Prof. Katharina Spieß. Um Kindern mehr Teilhabe zu ermöglichen, sollte es neben Sportangeboten weitere Freizeitaktivitäten geben. Wünschenswert sei auch, eine dauerhafte Planungssicherheit für ukrainische Familien.

© dpa
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